Das Kochbuch
Wenn man verschiedene Überlegungen kombiniert, wie man im Alltag am besten kocht, dann landet man fast zwangsläufig bei der Idee, die auch dem neuen Kochbuch von Katharina Seiser zugrunde liegt: Es sollte möglichst nicht zu lange dauern und weil man aus guten Gründen den Konsum tierischer Produkte reduzieren sollte, macht es Sinn, öfters vegan zu kochen. Und schon ist man beim Thema angekommen: „Schnell mal vegan“ enthält 80 Rezepte, die alle ungefähr eine halbe Stunde oder kürzer brauchen. Gut!
Die Rezepte
Katharina Seiser hat für dieses Buch Rezepte aus bereits erschienenen Kochbüchern überarbeitet, bei denen sie entweder Autorin oder Herausgeberin war. Dazu zählen die vegetarische Längerküche (Österreich, Italien, Türkei, USA und Spanien) und ihre Bücher „Immer schon vegan“ und „Immer wieder vegan“. Dazu hat sie nach eigener Schilderung die Arbeitsabläufe ökonomischer gestaltet, die Zutaten vereinfacht und mehr Alternativen vorgeschlagen.
Die Rezepte stammen aus über 50 Ländern und sind nach den Jahreszeiten geordnet. Desserts enthält das Buch nicht. Das jeweilige Herkunftsland ist zu jedem Buch angegeben. Die allermeisten Rezepte sind dort Klassiker und waren entweder schon immer vegan oder werden hier vegan abgewandelt, ohne sie zu stark abzuwandeln. So ist etwa beim Waldorfsalat die Mayonnaise vegan. Ersatzprodukte sind bei Seiser tabu.
Einige Beispiele sind: Kimchi-Pfannkuchen, Hummus, Salat aus Favabohnen mit Minze, Erbsen mit Römersalat, Avocado-Toast, Panzanella, Acquacotta, Ofenkarotten mit Knoblauch und Frühkartoffeln, Mangold mit Safran-Rosinen, Waldorf-Salat, Orangen-Fenchel-Salat, Orecchiette mit Stängelkohl, Polenta mit Schwarzkohl.
Die Autorin
Katharina Seiser gehört zu den profiliertesten Autorinnen im Bereich der vegetarischen-veganen Kochbücher. Im ORF ist sie regelmäßig mit informativen Warenkunden zu sehen. Sie plädiert für Ernährungs-Souveränität, Regionalität und Saisonalität. Aus letzterer hat sie das Kunstwort „seisernal“ für sich erfunden. Passend!
Der Schwierigkeitsgrad
…hält sich sehr in Grenzen.
Die Optik
Es ist bemerkenswert gut gelungen, dass man dem Buch seine Entstehung nicht ansieht. Layout, Fotografie und Styling sind sehr ästhetisch.
Die Zutaten
…findet man in der besten Qualität und Auswahl natürlich bei Erzeugern, auf Wochenmärkten und in Biomärkten. Da das leider längst nicht mehr der Einkaufsrealität vieler Menschen entspricht: Ein guter Supermarkt tut´s auch.
Das Fazit
Kann ein Kochbuch aus „recycelten“ Rezepten gut sein? Ja! Denn Konzept und Umsetzung dieses Buches sind schlüssig und sehr gut umgesetzt. Aber am wichtigsten: Die Rezepte sind von hervorragender handwerklicher und kulinarischer Qualität.