Das Kochbuch
Schnelle Rezepte mit wenigen Zutaten sind einer der aktuellen großen Kochbuch-Trends. Springt nun auch die renommierte Zeitschrift Effilee auf diesen Trend auf? Keineswegs. Eher ist dieses Kochbuch die Mutter aller Schnell-Schnell-Bücher. Denn seine Rezepte sind nicht hektisch zu einem Trendkochbuch zusammengeschrieben worden sondern über Jahre entstanden und nun nur noch „einfach“ zu einem Gesamtwerk zusammengefasst worden. Und das kann man getrost mit Rezept-„Schatz“ betiteln.
Die Rezepte
Der „Schnelle Teller“ ist eine feste Rubrik im Effilee-Magazin von Gründer Vijay Sapre. Bereits seit der Gründung vor genau 10 Jahren. Die Rezepte zeichnen sich durch wenige Zutaten, eine unkomplizierte Zubereitung und nicht selten einen kleinen Geniestreich aus. Unverkrampft, humorvoll, aus der Hüfte gekocht. Und wonach sind sie im Buch wohl geordnet? Nach der Dauer ihrer Zubereitung! So simpel wie clever.
- 15 Minuten: u.a. mit Kalbssteak in Estragon-Zitronenbutter, Lauch-Miso-Spaghetti und Blaubeertörtchen mit griechischem Joghurt
- 20 Minuten: u.a. mit Lachssalat mit Radieschen, Eier in Currysauce mit rote Beete-Chips oder gebratene Bananen mit Salz-Karamell und Maracuja
- 25 Minuten: u.a. mit Alpenkäse-Schnitzel mit Thymianbröseln, Butterbulgur mit Fetakäse und Muscheln in Petersilienbutter
- 30 Minuten: u.a. mit gebratenem Spargel Thai-Style, Leber mit Feigen und Salbei und Zucchini-Gorgonzola-Quiche
- 35 Minuten: u.a. mit Perlgraupen-Blumenkohl-Risotto, Avocado-Lachs-Sashimi und römischem Grillhähnchen.
Der Autor
Hinter den Rezepten steckt Kochbuchautor und Kulinarik-Journalist Stevan Paul. Er hat die Gerichte im Lauf der vergangenen Jahre für die monatlich erscheinende Zeitschrift entwickelt und aufgeschrieben. Wer uns regelmäßig liest, der weiß, was das bedeutet: Kreatitivität, Zeitgeist und Gelinggarantie.
Die Zielgruppe
Ein Kochbuch für alle, die es unkompliziert mögen aber trotzdem einen Anspruch an Originalität und kulinarischem Niveau haben.
Die Optik
Seit jeher arbeitet Stevan Paul beim Schnellen Teller mit dem Fotografen Andrea Thode zusammen. Ein perfect match. Die Rezepte sind alle einheitlich vor weißem Hintergrund fotografiert, ohne steril zu wirken. Lediglich etwas mehr Sättigung hätte den Bildern vielleicht gut getan. Natürlich wurden alle Gerichte für´s Bild im Original gekocht, ohne Tricksereien beim Styling. Ehrensache.
Die Zutaten
...findet man...im Kühlschrank! Ok, nicht immer. Aber auffallend viele Rezepte erinnern an „mal gucken, was der Kühlschrank noch hergibt.“ Und das bedeutet nicht Trostlosigkeit oder Belanglosigkeit. Denn dieser Moment ist oft Keimzelle bester Kreativität. Und falls doch mal etwas fehlen sollte, genügt der Supermarkt um die Ecke.
Das Fazit
Ein wunderbares Kochbuch, das jeden Feierabend kulinarisch rettet und bei dem schon das Durchblättern Freude und Inspiration ist. Oder wer es lieber mathematisch mag: die 15 Cent pro Rezept sind hier sehr gut angelegt!