Das Kochbuch
Der Silberlöffel gilt als DAS Standardwerk zur italienischen Küche mit allen wichtigen Klassikern. Doch ihm haftete ein leicht angestaubtes, trockenes Image an. Das soll sich nun mit dieser Neuauflage ändern, die erfreulich aufgelockert und bebildert daherkommt und deren puristische Rezepte uns gut gefallen.
Der Silberlöffel
Der Silberlöffel ist ein Kochbuch mit Geschichte. 1950, kurz nach dem zweiten Weltkrieg, kehrte das Leben in die Küchen Italiens zurück und nach der entbehrungsreichen, grausamen Zeit war es wieder Zeit für Geselligkeit und Genuss. Also fasste ein Verleger die wichtigsten Rezepte des Landes in diesem Buch zusammen, das zunächst von dem italienischen Design- und Architekturmagazin Domus publiziert wurde. Mittlerweile wurde der Silberlöffel mehr als zwei Millionen Mal in Italien und noch einmal genauso oft im Ausland verkauft. Heute gilt das Standardwerk als das erfolgreichste und berühmteste Buch über die italienische Küche.
Die Rezepte
Das Kochbuch enthält 170 beliebte Klassiker und regionale Spezialitäten. Besonders erfreulich sind die kurzen einleitenden Texte zu jedem Rezept, die Besonderheiten und Hintergründe erklären. Nur hier und da stutzt man kurz, etwa wenn bei der Carbonara Pancetta (Speck) statt Guanciale (luftgetrocknete Schweinebacke) verwendet wird (laut Begleittext, weil er leichter zu erhalten ist) oder die Bolognese mit Hackfleisch zubereitet wird, wo doch eigentlich ein stückiges Ragout als das Original gilt. Das sind jedoch nur kleinere Randnotizen, insgesamt ist der Eindruck der Rezepte sehr positiv. Auch und besonders, weil sie alle auf ihren Wesenskern reduziert sind und so ganz nebenbei noch mit wenigen Zutaten auskommen.
Der Schwierigkeitsgrad
Ja, manche Rezepte verlangen etwas Können und Geduld. Doch die meisten von ihnen sind unkompliziert und vergleichsweise schnell gemacht. Der Vorteil der bodenständigen, einfachen italienischen Küche.
Die Optik
Optik und Haptik der Neuauflage sind sehr gelungen. In dem umfangreichen Buch mit edlem Leinen-Einband finden sich ein schönes Layout und sehr ästhetische Rezeptfotografie.
Die Zutaten
Hier kommt es auf Qualität an. Denn je weniger Zutaten ein Rezept enthält, desto höher sollte ihre Qualität sein. Wir empfehlen daher Feinkostläden (auch für die Pasta), einen Metzger, gute Gemüseläden und natürlich Wochenmärkte. Mittlerweile findet man viele der guten Zutaten auch online.
Das Fazit
Eine sehr überzeugende Neuauflage dieses Klassikers, der ohne jede Frage in jedes Kochbuch-Regal gehört.