Das Kochbuch
Schnell und gleichzeitig gesund Essen ist ja durchaus häufig ein Widerspruch. Das genaue Gegenteil will dieses Buch beweisen. Mit 50 Rezepten und ein paar knappen Ausführungen zur gesunden Ernährung und der Wirkung einiger Lebensmittel auf den Körper. Der theoretische Teil ist aber nur sehr kurz und recht oberflächlich, weshalb das Buch keineswegs mit einem ausführlichen Gesundheitsratgeber zu verwechseln ist.
Die Autorinnen
Dr. med. Anne Fleck ist gebürtige Saarländerin und Fachärztin für Innere Medizin und Rheumatologie. Ihre Spezialisierung auf Ernährungsmedizin und ihre Präsenz als eine der drei „Ernährungsdocs“ haben ihr zu einiger Popularität verholfen.
Su Vössing war vor einiger Zeit Deutschlands jüngste Sterneköchin, für dieses Buch hat sie die Rezepte nach den Vorgaben von Anne Fleck geschrieben.
Die Rezepte
Eins sucht man hier fast vergeblich: Kohlenhydrate. Sie kommen hier praktisch kaum vor und erst recht nicht in Form von Weizen. Stattdessen finden sich relativ viel Fisch und Fleisch, in verschiedensten Kombinationen mit Gemüse und Obst. Das alles ist zeitgemäßt kombiniert und verspricht, sehr lecker zu sein. Viele Gerichte sind darüber hinaus auch gut für unterwegs oder das Büro geeignet.
Ob die 10 Minuten aber wirklich zu schaffen sind, sei mal dahingestellt. Vermutlich würde das Kochen der meisten Rezepte eher einem Wettkampf gegen die Uhr gleichen, wenn man es mit dem Zeitlimit ernst meint.
Der Schwierigkeitsgrad
Der Titel gibt es vor: in 10 Minuten sind keine großen Kunststücke möglich, entsprechend einfach ist die Zubereitung.
Das beste Rezept
Der griechische Salat mit den knallgrünen Basilikum-Dinkel-Küchlein ist schnell gemacht und dank reifer Oliven und kräftigem Feta herrlich aromatisch. Mindestens genauso lecker: das Roastbeef, das mit Avocado und einer luftigen Quarkmasse auf einem Dinkelbrot überbacken wird.
Das Neue
Jamie Oliver hatte die Latte schon hochgelegt, mit Rezepten, die sich in 15 Minuten kochen lassen sollen. Nun also nochmal 5 Minuten weniger. Das ist tatsächlich neu. Ob es auch zu schaffen ist, ist freilich eine andere Frage.
Die Optik
Alle Gerichte sind schön in Szene gesetzt, das gesamte Layout ist hell und freundlich, aber auch etwas brav.
Die Struktur
Nach 16 Seiten Einleitung folgen die Rezeptkapitel: Suppen, Salate, Hauptgerichte. Danach kommen noch einige wenige und kurze Rezepte zu Frühstück, belegten Broten, Smoothies, Snacks, Salatsaucen, Kartoffelvariationen und Pesto. Es folgt eine Warenkunde zu allen relevanten Produktgruppen und nochmals Rezepte, die von dem Gesundheitsressort Lanserhof stammen. Warum das alles so durcheinandergewürfelt ist, erschließt sich einem nicht ganz.
Die Zutaten
...bekommt man im Supermarkt und dort vor allem in der Gemüseabteilung, an der Fleisch- und Fischtheke und im Kühlregal. Ist ja logisch.
Das Fazit
Ein Buch, das nette Rezepte zeigt, die man auch nach Feierabend noch gut bewerkstelligen kann. Und die man auch gut als Anregung für eigene Blitz-Rezepte nehmen kann. Kreativität ist gefragt! Über die Rezepte hinaus nimmt man inhaltlich aus diesem Buch leider nicht viel mit.