Das Restaurant
Freischwebend auf Stelzen und dank verglaster Front hat man aus dem Alpinn einen weiten Rundumblick über die Gipfel der Dolomiten. Die Gäste sitzen auf bequemem Mobiliar und fahren entweder vorher und nachher Ski oder reisen extra für das hervorragende Essen an. Die Architektur stammt von den Südtiroler Architekten EM2, das Interieur von Designer Martino Gamper. Die Eröffnung war 2018.
Sofern man, wie die meisten Gäste, nicht ohnehin zum Skifahren hier ist, nimmt man zum Alpinn die Kronplatz-Seilbahn „2000“. Rauf auf den Kronplatz und wieder runter kostet etwa 35 Euro.
Die Küche ist offen, Patron und Sternekoch Norbert Niederkofler ist bei unserem Besuch anwesend und unentwegt damit beschäftigt, den Service zu unterstützen.
Das Menü
„Vom Berg zum Teller“ lautet die Überschrift über die Einleitung zu Beginn der Speisekarte: „Im Einklang mit der Philosophie von Cook the Mountain wählen wir ausschließlich lokale und reine Zutaten, welche wir in der jeweiligen Saison von den Bergen beziehen. Im Gespräch mit den Produzenten haben wir gelernt, die Qualität und den Geschmack in vollstem Respekt der Tradition hervorzuheben, wobei wir besonders auf Biodiversität und auf nachhaltige Methoden und Prozesse setzen. Zur Entstehung eines Gerichts wird jeder einzelne Handgriff vom Anbau bis zur angerichteten Tafel reflektiert, um so eine Mahlzeit anzubieten, die auch - und vor allem - zu einem Sinneserlebnis voller Reize wird.“
Das Überraschungsmenü mit vier Gängen kostet 81 Euro, einzelne Gänge mit wenigen Ausnahmen zwischen 8 und 30 Euro. Einige Eindrücke:
Rindstartar von der "Metzgerei Baumgartner" mit Eigelb, Senf, Schnittlauch
Roggengnocchi mit Kartoffeln vom "Tschoggler" Hof, Almkäse, Wirsing, aromatisiertes Öl
Risotto "Risaie Zaccaria" mit Pilzen, Carne Salada und Lorbeeröl
Blumenkohl vom Grill mit, Haselnuss, Brotcreme und Gemüsefond
Mit Heu glasierte Lammrippchen, dazu rotes Sauerkraut und Selleriepüree
Heu-Panna-Cotta mit Waldhonig und Kern-Krokant
Mürbeteig aus dem Topf mit Himbeeren, Hafer-Streuseln und Sauerrahm.
Weitere Berichte zum Alpinn auch im Guide Michelin und bei den Restaurant-Ranglisten.
Norbert Niederkofler
Norbert Niederkofler kam 1961 in Luttach im Südtiroler Ahrntal auf die Welt. Er wuchs in einer Familie mit vier Schwestern auf und besuchte nach dem Abitur eine Hotelfachschule. In seiner Jugend reiste er fünfzehn Jahre lang als Koch um die halbe Welt. Nach Aufenthalten in Waging am See bei Alfons Schuhbeck, auf Sylt bei Jörg Müller, in München bei Eckart Witzigmann, in New York bei David Bouley, in London und Zürich kehrte er in seine Heimat zurück.
1994 begann Norbert Niederkofler seine Südtiroler Karriere als Koch im Hotel & Spa Rosa Alpina in St. Kassian. Nur zwei Jahre später eröffnete er das Restaurant St. Hubertus, welches seit 2001 den ersten, 2006 den zweiten und 2018 den dritten Michelin Stern erhielt. Ende März 2023 wurde der Hotelbetrieb des Rosa Alpina für 18 Monate aufgrund von Umbauarbeiten eingestellt.
Im Juli 2023 eröffnete Niederkofler in der ehemaligen Tuchfabrik Moessmer in Bruneck sein eigenes Restaurant mit dem Namen Atelier Moessmer Norbert Niederkofler. Das Restaurant wurde 2023 mit drei Michelinsternen und einem Grünen Michelinstern ausgezeichnet. (Quelle für die Biografie: Wikipedia)
Berühmtheit weit über die Grenzen von Südtirol hinaus erlangte Niederkofler durch seine „Cook the Mountain“-Philosophie. Er verzichtet auf nicht-regionale Zutaten und kocht mit Produkten aus der überwiegend alpinen Umgebung.
Mehr Details über Norbert Niederkofler bei den Restaurant Ranglisten, ein Bericht aus dem Atelier Moessmer von Julien Walther und Norbert Niederkofler bei Instagram.
Das Kochbuch von Norbert Niederkofler
Über seine Philosophie „Cook the Mountain” hat Norbert Niederkofler auch ein gleichnamiges Buch geschrieben. Es besteht aus zwei Bänden: Ersterer zeigt atemberaubende Fotografien: Unberührte Landschaften, markante Porträts der Arbeiter, landwirtschaftliche Fortschritte, faszinierende Food-Fotografie – kurz, Südtirol in 350 Abbildungen auf 396 Seiten. Der zweite Band beinhaltet 60 seiner wichtigsten Rezepte, eingeteilt in die vier Jahreszeiten. Das Buch wurde mit dem Deutschen Kochbuchpreis in GOLD ausgezeichnet.

Der Kronplatz
Der Kronplatz (ladinisch und italienisch Plan de Corones) ist ein 2275 hoher Berg am Rande der Pragser Dolomiten. Er gilt als Hausberg von Bruneckund wird ganzjährig genutzt. Der Kronplatz ist ein bekanntes Skigebiet und zählt zum Verbund Dolomiti Superski. Im Sommer wird er als Freizeitpark mit Wanderwegen, MTB Trails, Museen und einer Erlebniswelt für Kinder genutzt.
Das Skigebiet Kronplatz bietet insgesamt 119 Kilometer präparierte Pisten in Höhenlagen zwischen 920 und 2275 Metern, die durch insgesamt 32 Aufstiegsanlagen mit einer Beförderungsleistung von 73.761 Personen pro Stunde bedient werden. Der Kronplatz selbst als Hauptberg des Skigebietes besitzt elf moderne Gondelbahnen sowie vier Sessellifte, die von drei Seiten bis auf die breite, im oberen Teil baumfreie Kuppe hinaufführen.
Der Skipionier Erich Kastlunger aus St. Vigil schlug anlässlich der Jahrtausendwende vor, auf dem Gipfelplateau des Kronplatzes eine große Glocke aufzustellen. Nach Absprache mit den verschiedenen Seilbahngesellschaften wurde dem Projekt grünes Licht erteilt. Der Künstler Paul de Doss-Moroder aus St. Ulrich in Gröden wurde damit beauftragt, die Friedensglocke „Concordia 2000“ zu entwerfen. Sie sollte ein Zeichen des Dankes an alle sein, die am Ausbau des Skibergs mitgewirkt hatten, und als Mahnmal für Eintracht und Frieden dienen. Die Glocke wurde im Sommer 2003 in der Spitze des Aussichtsturmes installiert.
Am 24. Juli 2015 eröffnete der Extrembergsteiger Reinhold Messner auf dem Kronplatz das MMM Corones, den sechsten und letzten Teil seiner Museumskette Messner Mountain Museum, in welchem das Thema ‚Klettern‘ abgehandelt wird. Der Bau wurde von der Architektin Zaha Hadid realisiert.
Am 20. Dezember 2018 wurde am Kronplatz, im Areal der umgebauten alten Bergstation, das Museum für Bergfotografie Lumen eröffnet. Auf vier Stockwerken und 1800 Quadratmeter Ausstellungsfläche wird die Geschichte der Bergfotografie von ihren Anfängen bis hin zur Gegenwart dargestellt. Das Lumen wurde in der ehemaligen Bergstation einer Seilbahn eingerichtet und im Dezember 2018 eröffnet. Neben den saisonal wechselnden Ausstellungen wird im Museum durch eine Dauerausstellung, die sich über drei Stockwerke verteilt, die Geschichte der Fotografie und der Bergfotografie dargestellt.
(Quelle für Kapitel Kronplatz: Wikipedia)