Das Kochbuch
Vegane Küche auf Sterneniveau – so könnte die knappe Zusammenfassung des Anspruchs lauten, den dieses Kochbuch erhebt. Mit gleichsam aufwändigen und elaborierten Rezepten zeigt es, wie Kochen ohne tierische Lebensmittel auf handwerklich hohem Level funktionieren kann.
Der Inhalt und die Rezepte
Auf dem Cover des Buches steht außer dem Titel „Das Standardwerk“. Eine kühne Selbstbeschreibung, die wir angesichts der vielen sehr guten veganen Kochbücher nicht uneingeschränkt teilen. Jedoch muss man anerkennen: So detailiert und mit so viel theoretischem Hintergrundwissen kommt kaum ein anderes veganes Buch daher.
Die Rezepte sind nach den Jahreszeiten gegliedert und zeichnen sich durch vergleichsweise großen Aufwand und Mehrteiligkeit mit mehreren Teilrezepten aus. Viele Gerichte sind „von Natur aus“ vegan, andere werden mit Ersatzprodukten gekocht. Von denen man einige wiederum mit den angefügten Basisrezepten selbtherstellen kann. Etwa die vegane „Kochsahne“. Spannend sind die oftmals ungewohnten Aromenkombinationen.
Rezeptbeispiele
Mangold-Grünkern-Päkchen mit Kräutermuffin, dazu Tomatenschaum und Cashew-Sourcream; gegrillte Kartoffelschnitte mit Topinambur, Senf-Kapern-Sauce und Birnen-Junglauch-Salsa; Mille-feuille mit Vanille-Buttercreme und Erdbeersorbet; Crumble-Brioche mit Pfirsichröster, weißer Mousse und Pfirsich-Paprika-Sauce.
Der Schwierigkeitsgrad
Keine Frage: Diese Rezepte kocht man nicht mal so nach Feierabend. Sie sind aufwändig und komplex. Kompromiss-Vorschlag: Einfach mit einzelnen Teilrezepten beginnen!
Die Zielgruppe
Ein Buch für alle, die Spaß an handwerklich anspruchsvollerer veganer Küche haben. Dazu muss man ausdrücklich nicht zwingend Veganer sein!
Die Zutaten
…findet man fast alle in guten (Bio)Supermärkten.
Das Kochbuch-Team
Wir zitieren aus dem Buch:
Sebastian Copien ist weitgereister Spitzenkoch, mehrfacher Bestseller-Kochbuchautor, Surfer, Gemüsegärtner und vor allem: kulinarischer Brückenbauer. So verbindet er die Welt der traditionellen Saucenküche mit dem Kosmos zeitgenössischen, pflanzenbasierten Genusses:
Immer mit einem Fokus auf die Freude am Kochen.
Andreas Leib arbeitet als Küchenchef in »Copien's Kitchen« und ist seit seiner Lehre 2007 als professioneller Koch aktiv. Er war vier Jahre lang Küchenchef im Strandhotel am Weissensee, wo seine Küche mit zwei Hauben und 13,5 Punkten im Gault-Millau ausgezeichnet wurde.
Hansi Heckmair ist professioneller Foto- und Videograf und einer der Gründer der »Vegan Masterclass«. Zusammen mit Sebastian Copien hat er bereits fünf Kochbücher umgesetzt.
Die Optik
Recht kleinteiliges Layout durch die vielen Teilrezepte. Bei der Foodfotografie überzeugen uns die Topshots deutlich mehr als die anderen Perspektiven, etwa nah von der Seite. Insgesamt recht wenig sinnlich und emotional.
Das Fazit
Kompliment an die Macher dieses Buches: Hier steckt viel kulinarischer Sachverstand drin. Und das Thema des veganen „Fine Dinings“ war im Kochbuch-Segment bislang auch noch unbeackert. Nun ist diese Lücke mit überzeugendem Inhalt gefüllt.