Das Kochbuch
Man kennt das: Steht man im Supermarkt, kauft man immer wieder die gleichen Gemüse und kocht daraus die gleichen Gerichte. Deprimierend. Aber jetzt kommt Stefanie Hiekmann mit diesem Kochbuch und plötzlich öffnet sich ein Horizont mit tausend kreativen Möglichkeiten aus der vegetarischen Gemüseküche. Inspiriert durch einige der spannendsten Spitzenköchinnen und -köche der Republik.
Das Thema
Mit der Frage, was Hobbyköchinnen und -köche von Profis lernen können, beschäftigt sich die Autorin dieses Kochbuches, Stefanie Hiekmann, schon eine ganze Weile.
Daraus sind bereits mehrere gute Kochbücher entstanden.
Wohl niemand kennt so viele private und dienstliche Küchen der Spitzenköche von innen wie sie.
Dieses Mal hat sie 20 von ihnen zu jeweils einem Gemüse interviewt. Mit dabei sind spannende Köchinnen wie Viktoria Fuchs und Haya Molcho, gestandene Größen wie Tim Raue, Cornelia Poletto und Jan Hartwig, aufstrebende Jungstars wie Yannic Stockhausen und Fabio Haebel, absolute Gemüse-Spezialisten wie Nils Henkel und Paul Ivic.
Die sehr flockig-locker zu lesenden Interviews stehen im Zentrum des Buches und sind für Stefanie Hiekmann die Inspiration für ihre Rezepte gewesen. Genauso sind sie für alle Hobbyköche Ideengeber für neue Kombinationen und Garverfahren.
Dass Stefanie Hiekmann manche ihrer Gesprächspartner*innen dutzt und manche siezt, macht das Ganze nur noch glaubwürdiger. Ebenso, dass die Interviews nicht „zu glatt“ redigiert wurden und man noch einen guten Eindruck der verschiedenen Persönlichkeiten bekommt.
Die Rezepte
Die Interviews und Rezepte decken die wichtigsten Gemüse und einige Besonderheiten ab.
Mit dabei sind u.a. Spargel, Fenchel, Möhren, Brokkoli, Blumenkohl, Artischocke, Kürbis, Tomate, Topinambur und Puntarelle.
Aus ihnen hat Stefanie Hiekmann sehr abwechslungsreiche und kulinarisch spannende Gerichte kreiert, die mit Konsistenzen, Temperaturen und Aromen-Kontrasten spielen. Eben so, wie es auch die Spitzenköche machen.
Beispiele sind gebratener Spargel mit Rhabarber, Hirtenkäse und Kürbiskernen; geröstete Möhrencreme mit karamellisierten Sonnenblumenkernen; Linguine in Kürbissauce und Ziegenfrischkäse; Gebackene Süßkartoffeln mit Pflücksalat und Zitronenschmand; Warme Puntarelle mit Burrata und cremiges Graupenrisotto mit Rosenkohl, Limette und Kernöl.
Etwas redundant wirkt hier und da der Einsatz von Kernen, insbesondere Kürbiskernen.
Die Autorin
Stefanie Hiekmann ist Food- und Gastrojournalistin und schreibt für Magazine und Zeitungen wie Der Feinschmecker, Frankfurter Allgemeine Zeitung und Foodie. Darüber hinaus hat sie eine Reihe empfehlenswerter Kochbücher geschrieben.
Die Zielgruppe und der Schwierigkeitsgrad
Von der Tatsache, dass in den Interviews praktisch ausschließlich Spitzenköchinnen und -köche zu Wort kommen, sollte man sich nicht abschrecken lassen. Denn Stefanie Hiekmann hat ihre Rezepte gekonnt so geschrieben, dass sie das Beste aus beiden Welten miteinander verbinden und auch im Alltag locker zu integrieren sind.
Die Optik
Klares Layout mit schöner Foodfotografie. Stefanie Hiekmann hat Styling und Fotografie wie schon in ihren vorherigen Büchern wieder selbst übernommen. Kompliment!
Die Zutaten
Das Gemüse findet man in seiner besten Qualität auf Wochenmärkten und in guten Supermärkten.
Das Fazit
Vegetarische Küche für den Alltag, mit einer guten Prise Spitzenküche und jeder Menge Lesestoff. Dieses Kochbuch macht wirklich Spaß.