Das Kochbuch
Sarah Bau und Christian Bau kochen in einem der besten Restaurants der Republik: Victor's Fine Dining by Christian Bau im saarländischen Perl-Nennig (3*** im Guide Michelin). Für seine japanisch-asiatisch-französische Hochküche ist es weit über die Grenzen hinaus bekannt. Nur eben leider nicht so einfach zu erreichen – weder geografisch noch finanziell. Da wäre es doch schön, wenn man zuhause wenigstens eine Idee von dieser Küchenkunst bekommen könnte! Das dachte sich auch das Sterneküchen-Paar und schrieb dieses phänomenale Kochbuch mit über 80 Rezepten zum Staunen und Genießen.
Die Rezepte
Die Rezepte in diesem Buch orientieren sich nach Auskunft von Sarah und Christian Bau allesamt an Originalen aus dem Restaurant. Sie wurden für den Hausgebrauch angepasst, sind also weniger komplex und kleinteilig als im 3-Sterne-Restaurant, wo eine ganze Küchenmannschaft mit ihrer Zubereitung beschäftigt ist.
„Weniger“ komplex und kleinteilig ist bedeutet jedoch nicht „nicht“ komplex und kleinteilig. Ein gewisser Aufwand muss also betrieben werden, sowohl zeitlich, als auch technisch und beim Beschaffen der Zutaten. Hilfreich dafür: Die gute Warenkunde zu Beginn des Buches.
Alle Rezepte sind typisch Bau: mit mal mehr oder weniger starkem asiatischem Akzept, dabei auf klassisch-französischer Basis. Lediglich bei einigen Desserts tritt der asiatische Einschlag etwas in den Hintergrund.
Einige Beispiele: Apfel-Macarons mit Forelle und Wasabi, marinierte Yuzu-Dorade mit Chili und Koriander, duftige Kokos-Suppe „Okinawa“, Krustentiercremesuppe mit Wan Tan, grünes Spargeltempura mit Shiso-Dip, Sobanudeln mit konfiertem Eigelb, Spinat und Reisessig-Velouté, weißer Spargel mit japanischer Hollandaise, 24-Stunden-Kalbshaxe mit Sellerietempura und Ponzusauce, Quarkmousse mit Ingwer-Rhabarber und Butterstreuseln, süßer Sushi-Reis mit Nashibirne und Kokosnuss.
Der Schwierigkeitsgrad
Man sollte sich nichts vormachen: Einfacher heißt nicht einfach. Uns ist wichtig zu betonen: Das ist kein Urteil, sondern eine sachliche Feststellung. Schließlich verspricht das Buch auch nicht Rezepte für den Alltag. Für´s Wochenende (und entsprechend mehr Zeit) sind sie aber ganz hervorragend geeignet.
Die Zielgruppe
Hobbyköchinnen und -köche, die es mal so richtig wissen wollen. Sie werden belohnt werden!
Die Zutaten
Viele Produkte bekommt man mittlerweile in guten (Bio-)Supermärkten, andere in Asialäden oder (ganz sicher) im Internet. Für einige Gerichte benötigt man jedoch auch die passende Küchenausstattung. Dinge wie Thermomix und Sousvide-Stab sind nicht unersetzbar, aber hilfreich.
Die Optik
Dank klarem Layout hervorragende Lesbarkeit auch bei längeren Rezepten. Dazu eine tolle Foodfotografie von Mathias Neubauer. Das Foodstyling haben die Baus höchstpersönlich übernommen. Da werden viele Tage (ach was, Wochen!) Arbeit drinstecken.
Das Fazit
Sterneküche für zuhause: Das Motto des Buch-Untertitels trifft es perfekt.

















