Bodenständig, französisch
Weinstube zur Traube
Die Weinstube zur Traube ist eine Hamburger Institution. Das Lokal ist denkmal geschützt und von rustikalem Holz geprägt. Das wirkt jedoch nicht altmodisch, sondern strahlt den Charme eines echten Gastroklassikers aus. Jetzt weht hier ein frischer Wind. Theres Neuhaus und Kristian Haas haben einige namhafte Stationen hinter sich und servieren hier jetzt eine bodenständige deutsch-französische Küche.
Bei unserem Besuch haben wir uns zur Vorspeise ein gutes Ratatouille geteilt. Zum Hauptgang haben die sehr guten Spinatknödel mit brauner Butter und Bergkäse ebenso überzeugt wie Himmel und Erde: Buttriges Kartoffelpüree mit geschmorter Quitte, Schalotten-Kompott und gebratener Blutwurst. Ein großer Schatz ist die Weinkarte mit mehreren hundert Positionen erstklassiger Provenienzen.
Bodenständig, norddeutsch
Hobenköök auf Gut Karlshöhe
Auf dem Gut Karlshöhe im Hamburger Stadtteil Bramfeld befindet sich mit der Hobenköök ein hervorragendes Restaurant für bodenständige norddeutsche Küche. Das Restaurant, das auch Mitglied im Netzwerk Regionalwert AG ist, legt viel wert auf die saisonale und regionale Herkunft der Produkte und kocht daraus überwiegend bodenständige norddeutsche Klassiker. Drei Gänge kosten sehr faire 49 Euro.
Zu Beginn gefallen uns sehr das rauchig abgeschmeckte Tatar mit knusprig gebratenem Brot, Portulak und eingelegten Beten. Ähnlich gut ist das norddeutsche Antipasti mit Hanf-Pesto.
Zum Hauptgang entscheiden wir uns für zweimal Fisch: Saftig gebratener Pannfisch mit Senfsauce und knusprigen Zwiebelringen und kross gebratene Scholle Finkenwerder Art mit Speckstippe. Zu jedem Hauptgang wählt man zwei Beilagen. Wir entscheiden uns für knusprige Bratkartoffeln, Risotto mit Gurken und Senf, einen knackigen Salat und cremigen Blattspinat. Sehr gut!
Zum Abschluss gibt es cremigen Rahmpudding mit Rhabarber (ohne Bild) und eine Auswahl von norddeutschen Käsen. Ebenfalls wunderbar.
Bodenständig, österreichisch
Weinwirtschaft Kleines Jacob
In dem historischen Haus sitzt es sich sehr gemütlich. Unter einer niedrigen Balkendecke, an rustikalen Tischen und Fenstern mit Karo-Vorhängen. Bei sommerlichen Temperaturen hat auch die hübsche Terrasse auf. Auf der Karte finden sich praktisch ausschließlich Klassiker.
Das „Schmankerl Brett“ besteht aus diversen Wurstspezialitäten und einem kräftigen Bergkäse, dazu kommen Senf, Kren, Essiggurke und Radi. Der Kopfsalat wird mit Radieschen-Scheiben, Kürbisgernen und angebratenen Knödelscheiben kombiniert.
Das Schulterscherzel ist gut geschmort, dazu gibt es eine Schmorsauce, sautierte Pfifferlingen und Semmelknödelscheiben. Zu den Schlutzkrapfen gibt es Spinat und Schnittlauchbutter.
Zum Schluss macht der Kaiserschmarrn mit knusprig karamellisierter Kruste, Zwetschgenröster und VanilleeisSpaß, auch der Topfenschaum mit Streuseln ist gut.
Website, Artikel im Hamburger Abendblatt (€)
Chinesisch / Streetfood
Cyn Cyn
Das Cyn Cyn bringt einen großen Streetfood Trend aus China zu uns: Handgezogene Nudeln, mit köstlichen Beilagen und würziger Brühe mit einem Kick Schärfe. Wir wählen die vegane Variante (13,90 Euro) mit Pak Choi, Spitzkohl, Enoki-Pilzen, Ingwer, gebratenen Auberginen, frittiertem Tofu und Chili Öl. Die tief aromatische Brühe wärmt uns, die Schärfe ist genau richtig dosiert, die Nudeln machen glücklich und Tofu und Aubergine sind perfekt zubereitet.
Instagram, Artikel im Hamburger Abendblatt
Französisch-asiatisch
Madame Hu
Zwischen Sternschanze und St. Pauli in unmittelbarer Nähe zum Neuen Pferdemarkt gibt es eines der ungewöhnlichsten Restaurants Hamburgs. Mit französisch-asiatischem Namen, einem deutsch-chinesischem Mutter-Tochter-Duo in Küche und Service und Gerichten, die Frankreich und China miteinander verbinden oder nebeneinanderstellen. Wir erleben einen qualitativ wechselhaften Abend, die Dumplings mit Schweinefüllung (15 Euro) und die Vorspeisenvariation (17,50 Euro) mit einigen asiatischen Highlights bleiben aber sehr positiv in Erinnerung. Enthusiasten haben Spaß an der Weinkarte mit einigen Weinen, die man hier eher nicht erwarten würde.
Website, Instagram, Bericht bei Julien Walther / Trois Etoiles
Französisch-indisch
Kaalia
Das Restaurant Kaalia an der Rentzelstraße im Grindelviertel (Stadtteil Rotherbaum) ist eine spannende Verbindung verschiedener Ansätze: Anspruchsvolle französisch geprägte Küche (in Bezug auf Handwerk, Zubereitungsarten) mit indischen Akzenten, saisonale Ausrichtung mit vorbildlich verantwortungsvollem Einkauf der Produkte aus der Region. Das ist das gemeinsame Werk von Wiebke Basse und Ulf Lindeholz. Zur Auswahl stehen ein Menü mit Fleisch und ein vegetarisches. Vier Gänge kosten zwischen 70 und 80 Euro, drei Gänge rund 60 Euro.
Vorweg gibt es als Snack eine Stück knusprig gebratene Polenta mit Bergkäse (von Jamai Laibspeis) mit Curryöl. Danach folgt eine Variation bunter Karotten mit knusprigem Reis und Vadouvan. Ein Stück vom Rothirsch (von Elbwild) liegt unter hauchdünnen Scheiben von Roter Bete, gebettet ist das rosa gegarte Fleisch in einem intensiven Pilzsud.
Ein großer Genuss ist das saftig und kross gebratene Stück vom Elbzander (von Fischfeinkost Baier) auf cremigem Buchweizen, feinen Scheiben vom Mairübchen mit süffiger Sauce und würzigem Bärlauchöl. Das köstliche Dessert ist ein Eis aus einem mit Karamell-Milch angesetzem Joghurt, aufgeschlagenem Schmand und fein-buttrigen Sablés.
Großes Kino in einem sehr kleinen Restaurant. Reservierung daher unbedingt empfohlen.
Gutbürgerlich
Wohlers
Direkt am Wohlers Park liegt das „Wohlers“. Ein sehr lebhaftes Restaurant, indem viele Gruppen den Abend feiern. Entsprechend laut kann es hier auch mal sein. Aus der Küche kommt solide klassische Küche wie Grünkohl und Schnitze und ein paar europäische Gerichte.
Das 3-Gänge Menü (52 Euro) besteht aus Entenrilette mit Feldsalat, Coq au vin und Joghurt-Orangen-Tarte mit Schokoladenmousse. Keine kulinarischen Höhenflüge, aber für gesellige Abende eine gute Wahl.
Italien / Klassisch, mondän
Edmondo
An den Hohen Bleichen, einer von Hamburgs edelster Adressen, befindet sich das Edmondo. In dem riesigen Saal mit pompöser Bar mit leuchtendem Marmor, mondänem Ambiente, riesiger Spirituosenwand und Sofas aus Samt isst man überwiegend sehr gute italienische Küche, abseits von italienischen Klischee-Gerichten.
Wir wählen zum Auftakt außen verbrannten Lauch, dessen cremiges Inneres mit Haselnüssen, Kräutern und Straciatella-Käse ein würziger Traum ist. Die riesige Burrate ist ebenfalls von hervorragender Qualität.
Herausragend sind die großen Tortelloni mit Cacio-e-Pepe-Füllung (Pecorino und Pfeffer), Garnelen-Tatar und einer sehr intensiven Krustentier-Bisque. Allerbestes Handwerk Die Tortellini mit Ribollita-Füllung sind etwas süßlich geraten und werden von einem herzhaften Parmesan-Schaum bedeckt. Für die herausragenden Pizzen nach neapolitanischer Art ist da kein Platz mehr.
Indisch
Authentikka
Das beste Restaurant für indische Küche ist das Authentikka, das es an drei Standorten gibt: Winterhude, Mitte und Schanze/Eimsbüttel. Die Currys und Tikkas sind eine Wucht und überzeugen jedes Mal auf´s Neue mit spannenden Aromen.
Italien / Pizza
Spezzagrano
Das Angebot für gute neapolitanische Pizza ist in Hamburg erfreulich groß. Etwas abseits vom Zentrum in Barmbek befindet sich mit dem Spezzagrano eines der besten Restaurants für neapolitanische Pizza. Wir haben an diesem Abend zwei Pizzen genossen: „Sant’Ilario“ (19,90 Euro) mit Fior di Latte Käse, San-Marzano-Tomaten Soße, Rucola, Parmesan und Sant’Ilario-Schinken und „Zucca e Gorgonzola“ (19 Euro) mit Fior die Latte Käse, Kürbis, Kürbiscreme, Gorgonzola-Käse und Salsiccia. Zum Dessert gibt es mit dem Cremoso Cioccolato (8,90 Euro) eine cremige Verbindung aus Sahne, Mascarpone und Schokoladeneis. Ebenfalls sehr empfehlenswert: Der Online-Shop mit erstklassigen Produkten und der Pannettone, der immer zur Weihnachtszeit gebacken wird.
Klassisch / französisch-mediterran
Oechsle
„Durchschnitt“ heißt die kleine Straße, an der das Oechsle liegt. Aber dieser Name ist kein Motto für die Küche dieser angenehm zeitlos-modernen Gaststätte. Küchenchef und Inhaber Christian Planko hat zuvor in den Hotels Atlantic und Vier Jahreszeiten gekocht und das hohe Küchenniveau setzt er hier fort. Aus seiner Küche kommen klassische Gerichte, gerne deutsch/europäisch oder mit französisch-mediterranem Einschlag.
Zum Auftakt genießen wir ein würziges Risotto aus schwarzem Venere-Reis mit gebratenen Kräuterseitlingen, cremiger Mandelsauce, Stängelbrokkoli und Brokkoli-Püree. Die zweite Vorspeise ist eine sehr gut abgeschmeckte Gazpacho mit knackigen, aromatischen Garnelen.
Ein Highlight in den Hauptgängen ist das zarte Metzgerstück vom Rind (auch als Teres Major bekannt) mit Kohlrabipüree, sehr gut abgeschmecktem Wurzelgemüse, Kohlrabi-Püree, gebratenen Austernpilzen und Café de Paris-Sauce nach bester Handwerkskunst.
Der Spargel ist hier eine Bank, dazu gibt es frisch aufgeschlagene Sauce Hollandaise (man hörte den Schlagkessel aus der Küche), buttrige Kartoffeln und ein rosa gebratenes Kalbsrückensteak.
Zum Abschluss hat uns der Cheesecake mit feinem Vanille-Orangen-Aroma sehr gut gefallen.
Koreanisch
Seoul 1988
Das aus unserer Sicht beste Restaurant in Hamburg für koreanische Küche ist das Seoul 1988, das es an zwei Standorten gibt: in der Müggenkampstraße (Stadtteill Eimsbüttel) und in der Mohlenhofstraße (Innenstadt).
Bei unserem Besuch in Eimsbüttel empfängt uns das Restaurant mit lebhafter Atmosphärer und einfacher, aber stimmiger Einrichtung. Die vielen Tischgrills sorgen für einige Emissionen, aber das nimmt man hier gerne in Kauf. Die Klamotten müssen hinterher allerdings in die Wäsche.
Aus der Karte wählen wir zwei Vorspeisen und zwei Hauptgerichte.
Zu Beginn schmecken die knusprig frittierten Teigtaschen mit Schweinefleisch (9 Euro), die man in eine würzige Soja-Sauce tunkt. Der Mais (9 Euro, siehe Bild unten), der mit Unmengen Käse überbacken ist, wirkt eher wenig koreanisch, schmeckt aber. Dazu gibt es knackige Gurkenscheiben und Sojasprossen, beide mit Sesamöl mariniert, und scharfes Kimchi.
Das Bibimbab (14,50 Euro) mit marinieren Gurken, Karotten, Rindfleisch-Streifen, Spinat, Reisnudeln und Spiegelei ist eine sättigende, vielseitige Schüssel, die man nach Belieben noch etwas nachschärfen kann.
Exzellent sind die frittierten Hühnchen-Teile (23 Euro). Die Panade superknusrig und locker, das Fleisch saftig. Die perfekte Begleitung dazu ist das koreanische Bier (4 Euro).
Leger/europäisch/nachhaltig
Restaurant Klinker
Das Restaurant Klinker in Hamburg Hoheluft in unmittelbarer Nähe zur U-Bahn-Station Hoheluftbrücke ist einer unserer ganz großen Favoriten in Hamburg. Das Lokal mit legerer Atmosphäre legt Wert auf vieles, das auch uns wichtig ist: Gute Produkte aus verantwortungsvoller Erzeugung, verarbeitet zu unkomplizierten aber immer wieder überraschenden und begeisternden Gerichten. In eine der klassischen Schubladen lässt es sich dabei nicht stecken. Das alles gibt es zu einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Wir entscheiden uns für das Klinker-Menü (p. P. 60 Euro). Es beinhaltet Brot, 3x2 Gänge zum Teilen und zwei Desserts. Dies sind unsere Eindrücke:
Das köstlich-knusprige Walnuss-Sesam-Brot mit saftiger Krume stammt von der Bäckerei vom Hof Wörme (Nordheide) und wird mit wechselnden Butter-Varianten serviert. Der erste der sechs Gänge ist cremige Burrata mit geschmortem Lauch, säuerlichem Sumac-Gewürz, eingelegten Zwiebeln und frischen Kräutern.
Weiter geht’s danach mit geschmortem Wirsing mit eingelegter Senfsaat, gehobelten grünen Oliven und einer samtigen Liebstöckel-Sauce. Einziger Fleischgang ist heute das geschmorte und dünn aufgeschnittene Rind mit Pfifferlingen, Pilzcreme und knusprigen Kartoffelwürfeln (ohne Bild). Erfrischend ist der grob geschnittene Chinakohl mit Chili- und Zitrusnoten. Herb-säuerlich und frisch.
Besonders gelungen auch der eingelegter Spargel mit ebenfalls eingelegter Schwarzwurzel mit wundervoller Blutorangen-Hollandaise und Haselnuss-Crumble. Schlusspunkt des Festmahls ist die Fregola Sarda (von Hand gerollte Pasta), cremig gekocht mit Morcheln, dazu Totentrompeten, Austernpilze und vollendet mit Eigelb und Parmesan. Als Dessert genießen wir Iles Flotantes (pochiertes aufgeschlagenes Eiweiß, ohne Bild) mit Heidelbeer-Kompott, und Vanille-Sauce (ohne Bild) und eine göttliche Cheesecakecreme mit gebranntem Mandeleis und Blutorangen-Salat.
Ohne jede Frage eines der besten Restaurants der Stadt.
Klinkerbar
Die Klinkerbar ist so etwas wie die kleine aber ebenso erwachsene Schwester des „großen“ Klinker-Restaurants. Der Ansatz ist ähnlich: Verantwortungsvoll erzeugte Lebensmittel aus der Region und der Saison werden zu unkomplizierten Gerichten zum Teilen verarbeitet. Häufiger auch auf dem Grill. Dazu gibts eine hervorragende Auswahl an (Natur)weinen und (alkoholfreien) Drinks. Dies sind die 12 Gerichte, die wir uns geteilt haben:
Sauerteigbrot vom Hof Wörme mit Schnittlauch-Butter / geräuchertes und gegrilltes Rote Bete Tatar mit Meerrettich / Lachsforelle mit Rhabarber.
Gegrillter Roma-Salat mit Mayonnaise / gegrillter grüner Spargel mit Parmesan, Kapern und brauner Butter / Kohlrabi mit Haselnüssen.
Artischocken-Tarte mit Labneh und Kräutersalat, Angolotti mit Schnittlauch und brauner Butter, Arancini mit Aioli
3x Eis: Oxidierter Apfel, Zitrone und Wacholder / Rhabarber-Granité mit Fliederblüten und Joghurt mit Kirschkern-Öl / Tiramisu mit dunkler Schokolade, Meringue-Mascarpone-Creme und Aprikosenkernbrand.
Levante
Salt&Silver Levante
Johannes Riffelmacher und Thomas Kosikowski zählen zu Hamburgs kreativsten und innovativsten Gastronomen. Sie sind gemeinsam fast um die ganze Welt gereist und bringen die Eindrücke ihrer Reisen in ihren drei Restaurants auf den Teller. Am Hafen von Sankt Paul gibt es die beiden Restaurants „Levante“ und „Lateinamerika“, in Sankt Peter Ording das „Salt&Silver am Meer“. Den gleichen Namen trägt auch das neueste und sehr empfehlenswerte Kochbuch der beiden. Wir sind an diesem Abend im „Levante“-Restaurant zu Gast und wählen das Sharing-Menü für 59 Euro pro Person. Es enthält sieben Gänge zum Teilen: 3x kalt, 3x warm und ein Dessert.
Den beginn macht ein sehr guter abgetropfter Joghurt („Labneh“) mit geschmorter Paprika, Olivenöl und sehr gutem Brot. Ein absolutes Highlight ist das perfekt abgeschmeckte Rinder-Tatar in knuspriger Hülle mit intensiver Liebstückel-Mayonnaise und würzigem Shiso-Blatt. Köstlich auch die angedörrte Tomate mit saftigem Pfirsich und feiner Knoblauchcreme.
Der Lauch ist weich geschmort und in mundgerechte Stücke portioniert. Man zieht ihn durch eine würzige Miso-Hollandaise und genießt dazu das knusprige Chili-Öl. Die Manti sind an diesem Abend eher italienisch inspiriert. Mit Ricotta-Füllung und perfekten gegarten Bohnen in einem buttrigen Sud. Abschließend gibt es noch einen „Taco“ aus dünnem Fladenbrot mit geschmorter Zucchini und frischen Kräutern. Das Dessert besteht aus Mandelkuchen, Johannisbeer-Eis und Rosenschaum. Unser Fazit: Sehr empfehlenswerte kreative Küche mit spannenden Einflüssen aus der Levante-Küche.
Mediterran/Europäisch
Cox
Mitten in Sankt Georg an der belebten Langen Reihe liegt das „Cox“. Das atmosphärische Restaurant mit warmer Beleuchtung, kosmopolitischem Publikum und sehr herzlichem und aufmerksamem Service kocht mediterran-europäisch und hier und da auch zeitgemäß deutsch. Und das auf durchweg sehr anständtigem Nivau. Zum Auftakt haben uns die butterzart geschmorte Lammzunge mit Graupen und Wirsing sehr gefallen. Gleiches gilt für würzig-saftige Merguez auf lockerem und perfekt abgeschmecktem Couscous.
Auch bei den Hauptgängen hat alles gesessen. Sowohl beim cremigen Rote Bete-Risotto mit Gorgonzola, Petersilienpesto und Röstzwiebeln, als auch bei der saftig gegarten und mit Taleggio gratiniert Maispoulardenbrust. Sie wird von Blutorangen, Radicchio und römischen Gnocchen begleitet. Die getrüffelte Kartoffel-Spinatroulade wird von süffigem Pilz-Ragout und Kräuteröl umgeben.
Den Abschluss machen die Mandel-Waffeln mit Vanilleeis und Rumtopffrüchten und ein Blutorangen-Flan mit weißer Schokoladensauce und pochierter Sharon-Frucht.
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Nikkei-Küche, peruanisch-japanisch
Nikkei Nine
Das Nikkei Nine im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten an der Binnenalster ist eines von drei Restaurants des Hauses (neben dem Haerlin** und dem Jahreszeiten Grill). Hier wird aus hochwertigen Produkten eine hervorragende peruanisch-japanische Nikkei-Küche gekocht. Wir entscheiden uns an diesem Abend für das 5-gängige Signature Menü, das für zwei Personen dankenswerter Weise in zwei Varianten serviert wird. Dies sind die Gänge:
Schneekrabbe, Spicy Ponzu, Miso, Kimizu // Tatar vom Kalb, Gelbe Anticucho, Miso-Eigelb, Schnittlauch
Tempura Garnelen, Causa, Grüner-Shiso, Furikake // Perlhuhn Gyoza, Enoki, Kujo Negi, Trüffel
Gereifte Entenbrust, Aji Amarillo Karotte, Teriyaki Sauce // Koji Black Cod, Ingwer-Petersilien-Chimichurri
Sushi-Variationen
Grapefruit-Eis, Avocadocreme, Kokosmilch-Kuchen // Popcorn-Eis, Mandelkuchen, Zitrusfrüchte
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Peruanisch
Bodega Lima
Das Bodega Lima in einem Souterrain im Karoviertel ist aus unserer Sicht die beste Anlaufstelle für peruanisches Essen. Beste Produktqualität, hervorragende Zubereitung mit den Wurzeln in Peru und weltoffener Kreativität.
Wir beginnen den Abend mit Ceviche Mixto: In Würfel geschnittener Wolfsbarsch, Gambas, Pulpo und Süßkartoffel in einer perfekt abgestimmten Leche de Tigre. Ebenso gut das Tiradito: In Scheiben geschnittener Kabeljau in cremiger, weißer Ajo Blanco (Mandelsauce), knusprig frittiertes Kartoffelstroh, Forellenkaviar, eine Salsa mit Chili, Limette und Zwiebel und Kräuteröl.
Köstlich war auch der butterzart geschmorte Schweinebauch mit Süßkartoffelpüree und scharfer Tomatensalsa. Der vegane Blumenkohl wird von cremigem Erbsenpüree, Korianderöl und knusprigen Mandeln begleitet.
Streetfood Korea
Won Chikin
An der Osterstraße in Eimsbüttel gibt es in diesem kleinen Laden sehr leckeres koreanisches Fried Chicken. Genau das Richtige, wenn man Lust auf eine kleine Schweinerei hat. Wir haben das saftige und knusprig panierte Fleisch aus der Keule (kleine Portion 10,50 Euro) sehr genossen, ebenso die Variante mit Blumenkohl (mittlere Portion 15,50 Euro). Dazu passen der Coleslaw (3,90 Euro) das Kimchi (3,90 Euro) und die frittierten Kimchi-Teigtaschen Mandu (4,50 Euro), die leckeren Dips mit Chili, Knoblauch und Mayo und das süffige koreanische Bier Cass (4 Euro) macht alles perfekt.
Instagram, Artikel bei Mit Vergnügen, Artikel im Hamburger Abendblatt
Streetfood Levante/Japan
A Wolf will never be a pet / Izakaya dokuwa
Am Karoviertel, direkt gegenüber der Messe, gibt es zwei der spannendsten Spots Hamburgs. Zwei kleine spiegelbildlich aufgebaute Bars mit phänomenalem Streetfood. Links gibt es bei „A Wolf will never be a pet“ Naturweine und Mezze aus der Levante-Küche, rechts japanisches Streetfood vom Feinsten.
Wir beginnen auf der linken Levante-Seite mit drei Köstlichkeiten: cremige Walnuss-Paprika-Creme „Muhammara“ (8 Euro), Artischocken mit Feta (12 Euro) und zart gegarte Hühnchenbrust in cremiger Walnuss-Sauce (13 Euro).
Und weil wir danach immer noch Lust haben, gehen wir noch eine Tür weiter und essen Hamburgs bestes „Karaage“ (12 Euro): Knusprig frittierte Hühnchenstücke in lockerer, krosser Panada mit Mayonnaise und Zitrone. Immer wieder ein Fest.
A Wolf will never be a pet / Izakaya by Dokuwa
Thailändisch
Jing Jing
Etwas versteckt in einem Hinterhof liegt eines der beliebtesten Restaurants mit authentisch thailändischer Küche. Hier kommen auch viele Menschen aus der Gastronomie zum Essen. Auch die Bar ist für ihre guten Drinks bekannt. Wir sitzen an diesem Sommerabend draußen und genießen knusprig-fluffige Mais-Puffer „Tod Mun Khao Pod“ (Phuket) mit Koriander-Mayonnaise (9,60 Euro) und ein sehr gutes, intensiv mit Sternanis abgeschmecktes Tatar „Larb Dip Nua“ (Chiang Mai) mit Kräutersalat (15,90 Euro).
Zum Hauptgang wählen wir „Pad Krapao Gai“ (Bangkok): gebratene gehackte Hühnerkeule mit heiligem Basilikum, viel Chili, Knoblauch und Spiegelei (17,60). Von den Currys nehmen wir „Gaeng Garee Man Thet“ (Bangkok): gelbes Curry, Kokos, Süßkartoffel, gegrillte Karotte und Cashewkerne (16,60 Euro). Zum Abschluss Klebreis mit Kokosschaum und Mango-Eis „Khao Niaow Ma Muang“ (11,60 Euro).
Vegan
Aendre
Das beste vegane Restaurant in Hamburg ist das Aendre in der Schlüterstraße (Grindelviertel). Das stylisch-schlicht eingerichtete Restaurant mit großer Terrasse kocht aus saisonalen Zutaten wohltuende Gerichte.
Bei unserem Besuch haben wir köstliches Sauerteigbrot (6 Euro) mit einer aufgeschlagenen Creme gegessen, die echter Butter sehr nahkam. Die herzhafte Waldpilzsuppe (9,50 Euro) hat uns mit tiefem Geschmack und viel Einlage überzeugt. Richtig gut auch die Blumenkohl-Variation mit dünn gehobeltem, mariniertem Blumenkohl und Blumenkohl-Creme.
Ebenso köstlich waren die Topinambur-Kartoffel-Rösti mit Apfel-Zwiebel-Chutney (15 Euro). Knusprig die Rösti, cremig das Püree, herzhaft das Chutney. Etwas unausgewogen waren lediglich die Karotten mit Mandel und zu viel Meerrettich (16 Euro). Zum süßen Abschluss gab es luftiges, dunkles Schokoladenmousse (12 Euro) mit Meersalz und marinierter Birne. Sehr gut.