Das Kochbuch
Elissavet Patrikiou nimmt uns in ihrem Kochbuch mit auf ihre Reise nach Griechenland und in die Küchen von 18 Frauen, die ihr ihre sympathisch einfachen Gerichte zeigen. Ein schönes Kochbuch, das uns die griechische Küche aus einer ganz anderen, näheren Perspektive zeigt. Zumindest wenn man bislang nur Gyros und Souvlaki kannte.
Der vegetarische griechische Küche
Die 18 Frauen, die Elissavet Patrikiou besucht hat, sind meist Wirtinnen und Hausfrauen von der Insel Kreta. Sie werden in kurzen Interviews oder Steckbriefen vorgestellt. Kreta bezeichnet Patrikiou in ihrem Vorwort als „die Wiege der fleischlosen Küche“ Griechenlands. Die Gemüseküche sei im Grunde so etwas wie das wahre griechische Essen, da die Küche in dem landwirtschaftlich geprägten Land traditionell eher fleischlos gewesen sei – weit weg vom Klischee der fleischlastigen Küche, das bei uns vorherrscht. Und ohnehin würden zum Beispiel orthodoxe Griechen mehrere Monate im Jahr fasten und sich vegetarisch oder vegan ernähren. Wieder was gelernt!
Die Rezepte
Alle Gerichte in diesem Buch, egal ob Salat, Vorspeise, Suppen, Hauptgerichte, Teigwaren oder Desserts, kommen mit sehr wenigen Zutaten aus. Viele haben keinen eigenen Namen, sondern sind einfach nach ihren Hauptzutaten benannt. Nur in ganz wenigen Ausnahmen weichen die Gerichte von der authentisch griechischen Linie ab, etwa beim veganen Cheesecake oder dem rote Bete-Salat mit Quinoa. Weitere Beispiele sind Auberginen-Eintopf, gefüllte Weinblätter, Nudeln auf kretische Art, zitronige Gemüsesuppe, Milchreis mit Mastix und Vanillecreme, Nuss-Honig-Kuchen mit Joghurt, Saubohnen-Dill-Eintopf, Auberginenmus, dicke Bohnen mit Feta und Zucchini-Küchlein.
Die Autorin
Elissavet Patrikiou ist Wahl-Hamburgerin mit griechischen Wurzeln. Sie ist Fotografin und Autorin mehrerer griechischer Kochbücher.
Der Schwierigkeitsgrad und die Zielgruppe
Die Rezepte sind praktisch ausnahmslos einfach bis sehr einfach. Damit eignet sich das Kochbuch für Hobbyköche aller Könnensstufen.
Die Optik
Fotografie und Layout des Kochbuches sind eher auf der einfachen Seite. Das wirkt zuweilen auch mal etwas schmucklos. Betrachtet man diesen Umstand wohlwollend, passt dieser Look aber auch durchaus ins Konzept des Buches. Denn zu viel Hochglanz würde die Distanz zu den Frauen, ihren Gerichten und der Reise möglicherweise nur verstärken. Dass einige Bilder, besonders Nahaufnahmen, jedoch zum Teil etwas in die Unschärfe absaufen, ist schade.
Die Zutaten
…findet man am besten auf Wochenmärkten und in guten Supermärkten. Noch besser natürlich vollreif aus dem eigenen Garten.
Das Fazit
Authentizität ist das Versprechen viele Kochbücher, hier wird es auch gehalten. Die Eindrücke, die Patrikiou auf ihrer Reise gesammelt hat, strahlen Nähe und eine sommerliche Atmosphäre aus. Nicht zu vergessen: die vielen schönen Rezepte.