Das Kochbuch
Die Schwester dieses Kochbuch, die „normale" Variante landete 2016 auf Platz 7 der meistverkauften Kochbücher des Jahres. Ob es an seinem ultimativen Titel liegt? Beide Bücher versprechen also, das einfachste Kochbuch der Welt zu sein. Und sind tatsächlich gut gelungen und sehr simpel aufgebaut. Mit dem Unterschied, dass diese light-Variante auf Fett und Zucker weitestgehend verzichtet.
Der Autor
Jean-François Mallet hat an der berühmten Kochschule Ecole Ferrandi gelernt. Und er hat sie sogar als Jahrgangsbester abgeschlossen. Danach arbeitete er viele Jahre als Koch unter großen Küchenchefs wie Joël Robuchon oder Gaston Lenõtre, bevor er sich seiner zweiten Leidenschaft widmete: der Fotografie. Zunächst arbeitete er als Foto-Reporter, dann spezialisierte er sich auf Food-Fotografie.
Die Zielgruppe
„Einfach“ klingt zunächst nach einem Kochbuch für Anfänger. Als das taugt es auch tatsächlich sehr gut, weil es die Hürde dank der wenigen Zutaten sehr niedrig hält.
Aber dieses Buch ist eigentlich viel mehr. Denn es zeigt etwas grundsätzliches: gute Gerichte brauchen nicht viele sondern gute Produkte!
Die Rezepte
Maximal 6 Zutaten (plus Salz und Pfeffer), das ist das Grundprinzip des Buches. Und diese wenigen Komponenten reichen für eine schier riesige Auswahl an mehr als 200 Rezepten auf 384 Seiten. Sie reichen ähnlich wie beim Vorgängerbuch von mediterranen Rezepten (Rigatoni all´arrabiata mit Aubergine), asiatischen Varianten (Thai-Suppe mit Garnelen) über schöne Geflügel-, Rind- und Schweinrezepte (Kalbfleisch mit Möhren und Rosmarin, Hähnchenschenkel mit Senfkruste, Schweinefilet mit Aprikosen), Fischgerichte (Lachstartar mit Avocado), vegetarische Gerichte (Suppe vom Butternusskürbis) bis zu einigen Desserts (Zitronen- Himberhalbgefrorenes). Was man mögen muss, ist die Tatsache, dass hier eher wenig gebraten und dafür mehr gedämpft, pochiert und gekocht wird.
Das positive wie auch beim Schwesterbuch: Mallet schafft es, selbst Klassiker auf ihre wenigen elementaren Bestandteile zu reduzieren, ohne ihren Charakter zu verändern. Das ist verblüffend und stellenweise richtig genial. Und: die meisten Rezepte brauchen nur wenige Minuten.
Der Schwierigkeitsgrad
Nein, dem Buchtitel ist nichts hinzuzufügen. Er stimmt.
Das beste Rezept
Die Tomaten-Wassermelonen-Gazpacho ist ein echter Sommer-Kracher, die geschmorten Kalbfleischgericht auch an kälteren Tagen ein Genuss.
Das Neue
Was hat es nicht schon für Verrenkungen zum Thema „einfach“ kochen gegeben. Herausgekommen sind dabei häufig am Ende doch verschachtelte, unnötig verspielte Anleitungen herausgekommen. Wie unnötig das ist, zeigen die beiden Simplissime-Bücher mit ihrem Prinzip der radikalen Reduktion. Und die ist neu.
Die Optik
Das grün-weiße Cover ist nicht besonders sinnlich, und so wird auch im Inneren nicht unbedingt. Aber: Die Aufnahmen selbst sind aber sehr schön geworden. Trotz (oder gerade wegen!) ihrer Schlichtheit. Aber am besten ist die Übersichtlichkeit: links die Zutaten mit Bildern und der kurze Rezepttext, rechts das fertige Gericht.
Die Struktur
Kein großes Geschwurbel, stattdessen einfach nur Rezepte, Rezepte, Rezepte. That´s it!
Die Zutaten
..bekommen sie im Supermarkt. Aber bedenken sie: je unverfälschter ein Gericht, desto wichtiger ist die Qualität der Produkte!
Das Fazit
Dieses Kochbuch hat seinen Namen verdient. Und man sollte es nicht unterschätzen. Denn seine Rezepte sind überwiegend von hoher Qualität und nicht so banal, wie das etwas schrill geratene Buchcover es zu vermitteln mag. Hier bekommt man viel für sein Geld!
Und hier geht’s nochmal zum Schwester-Buch.