Das Kochbuch
Reis ist eins der wichtigsten Grundnahrungsmittel der Welt. Besonders in Asien (120 Kilo pro Kopf und Jahr) und Südamerika und Westafrika (je rund 40 Kilo) spielt er eine große Rolle. Die 3,5 Kilo, die die Deutschen durchschnittlich pro Jahr verzehren, wirken dagegen fast mickrig. Dennoch wurde es höchste Zeit, dass es mal ein anständiges Buch zu dem Thema gibt, das vielseitiger ist, als man denkt.
Der Aufbau
Doch leider findet sich diese Vielseitigkeit in den ersten Kapiteln, die sich mit den Fakten und Warenkunden rund um Reis beschäftigen, nur recht knapp. Sie beginnen mit einer geschichtlichen und botanischen Einführung, thematisieren Anbau und Ernte, die unterschiedlichen Sorten (leider nur die wichtigsten Sorten und daher nur einen Bruchteil der ganzen Vielfalt), Zubereitungsmethoden, seine gesundheitlichen Vorzüge und Produkte, die aus Reisvorgestellt werden.
Man mag diese Kürze positiv finden, weil man sich nicht lange mit Sachfragen beschäftigen muss, bevor man zu den Rezepten kommt. Schön wäre es dennoch, wenn dieser erste Teil ausführlicher und weniger oberflächlich wäre.
Dafür sind die Rezepte umso zahlreicher und machen rund 200 (!) Seiten aus.
Die Rezepte
...teilen sich auf vier Abschnitte auf: Salate und Fingerfood (z. B. Reissalat mit Schafskäse, Sushi-Varianten), Kreativ und kunterbunt (z. B. Gemüsebowl mit lila Reis, Risotto-Varianten), International & beliebt (z. B. Hühnerfrikassee mit Wildreis, Paella), Süß&fruchtig (z. B. Reisbällchen mit Kokos, Safran-Milchreis mit Feigen). Besonders avantgardistisch sind diese Rezepte in der Regel nicht – dafür aber solide, unkompliziert, sehr zahlreich und damit wesentlich variantenreicher als der erste Teil des Buches.
Das beste Rezept
Das Gute an dem Rezept für Garnelen-Risotto ist der Fond, der zunächst aus Staudensellerie und Garnelenschalen angesetzt wird. Er verleiht dem Reis ein schönes Seafood-Aroma, dazu kommen die knackigen Garnelen und eine schöne Hand voll Pinienkerne.
Die Autorin
Rose Marie Donhauser ist Food- und Reisejournalistin, Restauranttesterin und Kochbuchautorin.
Die Zielgruppe
Wie eingangs geschrieben: Reis ist eines der universellsten Nahrungsmittel. Entsprechend groß ist auch die Menschen, denen man mit einem Reisgericht sicherlich eine Freude machen kann. Auch hier im Nicht-Reis-Land!
Der Schwierigkeitsgrad
...überfordert niemanden.
Das Neue
...ist die Tatsache, dass es merkwürdigerweise bislang kaum Reis-Kochbücher gibt. Warum bloß!?
Die Optik
Eine große, positive Überraschung ist die gut gelungene Foodfotografie mit schönem Styling auf fast immer anthrazitfarbenem bzw. schwarzem Untergrund. Das hebt alle Gerichte schön hervor.
Die Zutaten
...gibt´s im Super- und im Asiamarkt.
Das Fazit
Ein Anfang ist gemacht, doch das Buch lässt noch viel Platz für ein Buch, dass sich dem Thema mit mehr Tiefe widmet. Dennoch gibt es für das Geld eine gute Rezeptauswahl.