Das Kochbuch
Es ist das große Missverständnis beim Brot backen: Viele Menschen, insbesondere Brotback-Einsteiger, verwechseln eine lange Zubereitungsdauer und ausgedehnte Reifezeiten (in denen man ja gar nichts tun muss) mit großem Aufwand, werden abgeschreckt, lassen die Finger von diesen Rezepten, backen stattdessen vermeintlich einfache und schnelle Rezept mit viel Hefe – und sind am Ende enttäuscht, wie flach ihr Brot schmeckt. Brotdoc Björn Hollensteiner tritt mit diesem Buch an, das zu ändern. Eine gute Idee mit einem kleinen Haken.
Der Inhalt
Mit seinem Buch will Hollensteiner beweisen, dass man mit sinnvoller Planung auch noch ein Leben neben dem Brot backen haben kann. Anhand von fünf Rezepten zeigt er, wie man die Planung am besten angeht und danach auf eigene Lieblingsrezepte übertragen kann. Dazu enthält das Buch reichlich Platz für eigene Backpläne, die man handschriftlich eintragen muss. Das Ziel: Ein Kompendium der Lieblingsrezepte mit eigenem Zeitplan. Doch das Buch hat Vorteile und Nachteile gleichermaßen.
Die Vorteile: Das Buch hilft Einsteigern, die Grundbegriffe und -arbeitsschritte kennenzulernen und zu verstehen. Dazu zählt auch, worin der Nutzen und die Notwendigkeiten langer Reifezeiten liegen. Anschließend soll das Buch seine Leser in die Lage versetzen, die eigenen Rezepte anzupassen und zu variieren.
Die Nachteile: Ein Brot zu backen ist recht individuell. Trotz penibelster Rezeptangaben kommt es nicht einfach nur auf die Zeitangaben an, sondern auch an den Reifezustand des Teiges. Wenn der nicht stimmt, kommt am Ende ein ganz anderes Ergebnis heraus. Im schlimmsten Fall sogar gar keins. Hier stoßt das Prinzip des exakten Planens an Grenzen. Zweiter Nachteil: Macht man sich wirklich noch die Mühe, so viele Angaben und Schritte handschriftlich aufzuschreiben? Dritter Nachteil: Es gibt bereits Backbücher, die Rezepte und Zeitpläne mit einander verbinden. Bei den Büchern von Lutz Geißler ist das längst Standard.
Die Rezepte
Das Buch enthält fünf alltagstaugliche, unkomplizierte Rezepte: Alltagsbrot, Dinkel-Kartoffelbrot, Frühstücksbrötchen, Vollkorn-Bauernbrot und Roggenvollkornbrot. Sie sind von guter, zuverlässiger Qualität.
Der Autor
Björn Hollensteiner ist niedergelassener Hausarzt, das Brot backen ist seine große Passion. Seit 2011 betreibt er den Blog „Brotdoc“ , gibt Brotbackkurse und hat das nach ihm benannte, empfehlenswerte Brotdoc-Buch geschrieben.
Die Zielgruppe und der Schwierigkeitsgrad
Dieses Buch richtet sich an Einsteiger, die beim Brotbacken die ersten Schritte lernen und die Scheu vor langen Zubereitungszeiten verlieren wollen.
Die Optik
…geht in Ordnung. Das Layout hat man ja bei den Seiten zum selbstbeschriften praktisch selbst in der Hand.
Die Zutaten
Die wenigen Zutaten für die einfachen Rezepte findet man in jedem Supermarkt.
Das Fazit
Dieses Buch ist weniger als eigenständiges Rezeptbuch zu verstehen, eher als Ergänzung zu anderen Brotbackbüchern.