Kulinarisches

Kann „gesunde“ Schokolade schmecken?

Kokosmilch statt Kuhmilch, Kokosblütenzucker statt raffiniertem Zucker, ecuarodianischer Rohkakao, bio-zertifiziert und vegan. Das englische Start-Up „Ombar“ aus Cambridge will Schokolade gesund machen und verspricht spannende Aromen-Kombinationen. Aber schmecken die auch? Wir haben sie probiert.

Ombar-Schokolade im Geschmackstest

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Glaubt man Ombar, enthält die Kakaobohne mehr als 300 Inhaltsstoffe mit gesundheitsfördernden Wirkungen. Darunter Magnesium, Zink und Immunsystem-stärkende Antioxidantien. Da viele dieser Inhaltsstoffe sensibel auf Hitze reagierten, ginge ein Großteil von ihnen bei der herkömmlichen Röstung verloren. Aus diesem Grund trocknet Ombar seinen Kakao nur in der Sonne, verarbeitet ihn zu einer Paste, vermengt ihn mit weicher Kakaobutter und veredelt ihn mit aromatisierenden Zutaten. Mit unraffiniertem Kokosblütenzucker, Kokosmilch statt Kuhmilch, „Superfood“-Früchten und probiotischen Lebendkulturen will das Start-Up die Schokolade außerdem zu einer besonders gesunden Süßigkeit machen. Ob man mit Schokolade tatsächlich etwas für seine Gesundheit tun kann, können wir nicht beurteilen. Für uns steht ohnehin der Geschmack im Vordergrund. Und den haben wir getestet:

Die Sorten

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Kokosmilch

Zutaten: Kokosblütenzucker, Rohkakao, Kokoscreme (20%), Kakaobutter, gemahlene Vanilleschoten, Lebendkulturen: Lactobacillus acidophilus

Schöne und sehr gefällige Harmonie von Kokos und Vanille, ohne dass beide vordergründig sind. Vor allem Dank der reichhaltigen Kokoscreme ist die Schokolade trotz ihres hohen Kakaogehalts vollmundig und sahnig im Geschmack.

 

Kokosmilch dunkel

Zutaten:
 Rohkakao, Kokosblütenzucker, Kokoscreme (13%), Kakaobutter, gemahlene Vanilleschoten, Lebendkulturen: Lactobacillus acidophilus

Enthält sieben Prozent weniger Kokoscreme als die hellere Variante.  Im Geschmack ähnlich, der Kakao ist jedoch spürbar stärker im Vordergrund.

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Zitrone + Matcha Grüntee

Zutaten:
 Rohkakao, Kokosblütenzucker, Kakaobutter, Zitronenpulver, Matcha- Grüntee, Zitronenöl

Toller erster Eindruck, deutliches und dennoch dezentes Zitrus-Aroma. Sehr überraschend, wie gut Zitrone und Schokolade zusammenpassen. Das Zitronenöl ist dazu sicherlich noch wichtiger als das Zitronenpulver. Den Matcha-Tee schmeckt man nicht, tut dem sehr guten Eindruck aber keinen Abbruch. Farblich übrigens genauso braun wie die anderen.

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Erdbeere + Kokosmilch

Zutaten: Kokosblütenzucker, Rohkakao, Kakaobutter, Kokoscreme, Erdbeerpulver, gemahlene Vanilleschoten, Lebendkulturen: Lactobacillus acidophilus

Sieht ebenfallls normal dunkel aus. Schöne, angenehme Säure und guter Schmelz. Die Erdbeere ist zwar nicht zu sehen und zu spüren aber sorgt für eine sehr gute Fruchtigkeit. Dass es sich dabei um Erdbeere handelt, kann man zwar nur erahnen, dennoch ein guter Gesamteindruck.

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Himbeere + Kokosmilch

Zutaten:
 Kokoscreme (36%), Kokosblütenzucker, Rohkakao, Kokosöl, Kakaobutter, Himbeerpulver (3%), gemahlene Vanilleschoten

Deutlich heller und weicher als die anderen Sorten, knackt nicht beim Brechen. Mürbe Füllung mit sehr angenehmer Konsistenz und deutlicher Kokos-Himbeer-Note. Wird im Mund sehr cremig. Ausgezeichneter, ausgewogener Geschmack.

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Mandarine

Zutaten: 
Rohkakao, Kokosblütenzucker, Kakaobutter, Mandarinenpulver, Cranberrypulver, Mandarinenöl

Deutliche Mandarinennote aber nicht so schmeichelnd wie bei der Zitronen-Variante. Leichte Säure.

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Blaubeere + Acai

Zutaten:
 Rohkakao, Kokosblütenzucker, Kakaobutter, Johannisbeerpulver, Himbeerpulver, Heidelbeerpulver, Acaipulver

Namensgebend ist zwar die Blaubeere, von Johannisbeere und Himbeere ist aber mehr drin. Macht aber nichts, schmeckt nämlich insgesamt schön beerig. Die Acai-Beeren sind nicht herauszuschmecken, man vermisst sie aber auch nicht.

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Fazit

Äußerlich sind sich die Sorten fast alle sehr ähnlich: überwiegend dunkelbraun. Doch die Geschmacksvarianten sind groß und überzeugend. Die kleinen Tafeln gefallen uns mit intensivem, anhaltenden Geschmack. Die Menge von 35-Gramm ist vollkommen ausreichend für ein kleines Vergnügen. Und ob das Superfood nun einen Nutzen hat oder nicht: besser als eine übersüße, normalgroße Tafel sind die kleinen Portionen erst recht. Ob die Schokolade auch tatsächlich gesünder ist, können wir aber nicht beurteilen. Dass sie sehr gut schmeckt schon. Erhältlich sind die Sorten hier, im Bio-Markt und in Naturkostläden. Die 35-Gramm-Tafeln kosten 2,79 Euro.

 

Offenlegung: Wir danken Ombar für die Bereitstellung der Tafeln.

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Veröffentlicht am 25. Februar 2018, überarbeitet am 25. Februar 2018.
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geschrieben von:
Benjamin Cordes
Benjamin Cordes ist Journalist und beschäftigt sich beruflich ausschließlich mit kulinarischen Themen. Als Autor recherchiert er Beiträge über die Qualität von Lebensmitteln und Restaurants für das NDR Fernsehen.
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