Was unterscheidet das „Weihnachtskochbuch“ von deinen anderen Kochbüchern?
Es ist noch persönlicher! Es hat viele Rezepte aus meiner Familie und persönliche Erinnerungen. Mir ist irgendwann aufgefallen, dass ich noch überhaupt kein Buch zu Weihnachten geschrieben habe. Dabei ist das natürlich ein sehr wichtiges Buch! Also hab ich angefangen, Rezepte und Bilder aus 17 Jahren Kocherfahrung zu sammeln. Inklusive vieler schlechter Frisuren (lacht).
Wie hast du die Rezepte ausgewählt?
Als ich über die Rezepte nachgedacht habe, hab ich einfach diejenigen gewählt, die sich richtig angefühlt haben. Und natürlich habe ich verschiedene Stile und Länder eingebaut. In dem Buch ist Italien drin, Deutschland, Griechenland, England natürlich auch. Und dann habe ich versucht, immer einen kleinen Spin einzubauen. Denn Weihnachten möchte man etwas präsentieren, das traditionell ist, aber auch etwas besonderes hat.
Eine Rezept, das einfach großartig ist, ist zum Beispiel die Eistorte. Weil sie so einfach ist und wirklich wunderschön aussieht. Alles, was man benötigt, ist einfach zu bekommen, und wenn die Torte fertig ist, sagen alle nur noch: whoa!
Was sind deine Tipps für eine stressfreie Weihnachtszeit?
Eine gute Vorbereitung und ein guter Plan, wann was zu tun ist. Wenn man den hat, macht das vieles einfacher. Bloß kein Stress an Weihnachten!
Was gibt es denn bei Familie Oliver zu Weihnachten?
Weihnachten muss es Truthahn sein. Und dazu Gemüse, mindestens 8 verschiedene Sorten. Ich koche vorher bestimmt drei Stunden. Dabei mache ich übrigens auch einen Facebook-Livestream.
Müssen die Kinder mithelfen?
Normalerweise ja, Weihnachten aber nicht. Sie haben alle möglichen anderen Dinge im Kopf, und es wäre nicht fair, sie zum kochen zu zwingen. Aber ich frage die Leute, die zu Besuch kommen. Die, die nicht kochen können, bringen Wein und Käse mit. Die Gäste, die gut kochen können, bekommen ein Rezept von mir per Mail und können es vorbereiten. Und die, die richtig gut kochen können, die machen die spannenden Sachen. (lacht)
Der Truthahn ist wie das Herzstück deines Buches. Warum?
Der Truthahn ist das schwierigste Fleisch, was man kochen kann. Er besteht aus so vielen verschiedenen Arten von Fleisch: Fett, magere Brüste, usw. Da scheitert man leider schnell dran. Das schlimmste, was man machen kann, ist, den kalten Truthahn in den Ofen zu werfen. Das macht das Fleisch zäh. Und um solche Fehler zu vermeiden, hat der Truhthahn so viel Platz im Buch.
Was ist Dein nächstes Projekt?
Ich werde für acht Monate nach Italien gehen. Die Kultur dort verändert sich, mehr und mehr von den alten Rezepten der Mamas sterben aus, und die junge Generation kocht nicht so viel wie die Älteren. Also werde ich die Rezepte suchen – und sie bewahren.