Das Kochbuch
Kann eine gebürtige Engländerin ein Kochbuch über sardische Küche schreiben? Oh ja! Das Kochbuch von Letitia Clark huldigt der einfachen, charaktervollen sardischen Küche und beweist, dass großer Genuss nicht großen Aufwand bedeuten muss. Sofern die Qualität der Produkte stimmt. Der „Zauber des Einfachen“, von dem sie schreibt, entfaltet sich hier jedenfalls bei jedem einzelnen Gericht.
Die Rezepte
Schon mit den einführenden Sätzen schafft es Clark, die Faszination der sardischen Küche zu vermitteln. Sie beschreibt den Stellenwert des Essens, das hier im besten Sinne Hausmannskost ist. Nicht weil es so derbe ist, sondern so einfach. Denn die meiste Arbeit macht hier die Natur, die beste Produkte, reifes Obst und aromatisches Gemüse hervorbringt. Sie muss man nur noch in der richtigen Verbindung zusammenbringen. Und dann entstehen daraus Gerichte wie die aus den folgenden Kapiteln, hier jeweils mit einigen Beispielen:
Aperitivo:
- Frittierter Salbei in knusprigem Bierteig
- gegrillte Auberginen mit Ricotta Salata und Minze
Merenda:
- Blutorangen-Ricotta-Kuchen mit Polenta und Olivenöl
- Sauerteigbrot mit Ricotta, Feigen, Thymian und Honig
Verdure:
- Geschmorte Brechbohnen mit Tomate
- Pancetta und Chili
- Sommersalat mit Kartoffeln
- Oliven, Tomate und Basilikum
Grano:
- Ravioli mit Birne, Pecorino und Ricotta
- Linguine mit Zitrone, Basilikum, Pecorino und Mascarpone
Terra:
- Gebackenes Hähnchen mit Zitrusfrüchten, Fenchel und Weißwein
Mare:
- Gegrillter Tintenfisch mit Zitronen-Kartoffelpürree
- Gebratener Fisch mit Safran-Aioli
Dolci e Bevande:
- Safran-Panettone-Auflauf mit Vanillecreme
- Frittierte Ravioli mit Käse und Honig
- Schokoladen-Orangen-Mousse
Die Autorin
Letitia Clark stammt von einem Bauernhof im englischen Devon. Nach einem Studium in englischer Literatur widmete sie sich der Kulinaik und begann eine Ausbildung zur Köchin. Sie schloss die Leith-Kochschule mit einem Diplom in „Food and Wine“ ab und arbeitete in einigen Londoner Top-Restaurants. 2017 zog sie nach Sardinien und arbeitet heute als Kochbuchautorin, Illustratorin und Köchin.
Die Zielgruppe
Alle KöchInnen und Köche, die sich von dem Zauber dieser sonnenverwöhnten Küche verführen lassen wollen und Spaß an unverfälschter, sardischer Küche haben.
Der Schwierigkeitsgrad
…ist durchweg einfach.
Die Optik
Ein etwas verschachteltes Layout macht die Orientierung manchmal etwas schwer. Das wird aber mehr als ausgeglichen durch atmosphärische Bilder aus Sardinien und schöner Foodfotografie.
Die Zutaten
Die Crux an der Sache: Solche Rezepte funktionieren nur mit den allerbesten Grundprodukten, an denen man nichts kaschieren muss und die mit ihrem Aroma für sich sprechen. Also auf zum Wochenmarkt oder in einen sehr guten Supermarkt. Auch online findet man tolle italienische Lebensmittel.
Das Fazit
Ein wundervolles, sinnliches Kochbuch, dass die Wärme Sardiniens ausstrahlt.