Magazin
von (04. Mai 2022, überarbeitet am 11. Dezember 2023)

Köstlich essen in Berlin: Unsere Favoriten

Berlin ist die deutsche Stadt mit den spannendsten Retaurants. Vom lässigen All day-Café mit Spitzenprodukten über avantgardistische Sternerestaurants bis zur lässigen Lunch-Gastronomie. Hier sind unsere Vorschläge für ein Wochenende voll aufregender Entdeckungen.
Choux a la creme
Choux a la creme

Bäckereien

Bild
Bild
Bild

Sironi

Die Sironi-Bäckerei gibt es an drei Standorten: Prenzlauer Berg, Kreuzberg (in der Markthalle Neun) und in Schöneberg. Dort gibt es nicht nur das volle Brotsortiment, sondern auch fantastische Pizza. Wir entscheiden uns für das kernige Sironi-Hausbrot mit 85% Hartweizen und 15% Weizen. Köstlich.

 

Bild

Keit

Direkt neben der Schöneberger Sironi-Filiale gibt es mit „Keit“ eine zweite herausragende Bäckerei. Das Roggenvollkornbrot gehört zu den besten, die wir bislang probiert haben.

 

Bild

Sofi

Hervorragendes Sauerteigbrot, Brötchen und süße Kleinigkeiten gibt es in der Sofi-Bäckerei (Mitte), zum Beispiel denBerlin-Loaf oder Morningbuns mit Kardamom.

 

Brunch

Café Frieda

Mitten im Prenzlauer Berg findet man einen der besten Beweise dafür, wie lebendig, vorwärtsgewandt und kosmopolitisch die Berliner Gastronomie ist. Für ein spätes Frühstück, Lunch und Kuchen verbringen wir mehrere Stunden im Café Frieda.

Bild
Der Küchentresen im Café Frieda
Bild
Cafe Frieda Berlin Interieur

Der Ganztages-Spot, der zum nahegelegenen Mrs. Robinsons gehört, zelebriert einen Küchenstil, der aus besten Produkten verantwortungsvoller Erzeuger große Köstlichkeiten schafft. Wir sitzen direkt am Tresen an der offenen Küche und bestellen die Karte rauf und runter: Ein buttriges Croissant mit Burrata und Kaffee-Sirup, Austern mit Amazake-Leche de Tigre, ein buttriges Brioche mit herausragender Hühnchen-Leber-Paté und Birnen-Vanille-Mark und Ricotta-Tortellini mit Bärlauch.

Bild
Leber Paté mit Birnen-Vanille-Mark
Bild
Lunch-Setting mit geschmorten Shiitake-Pilzen
Bild
Ricotta Tortellini mit Bärlauch

Zum Abschluss genießen wir eine Sünde, die so gut ist, dass man sie nur schwer begreifen kann: Softeis mit Milch vom Erdhof Seewalde, Butterscotch-Karamell und Haselnuss-Praliné. Danach geht es direkt weiter mit saftigem Schokoladenkuchen und Baskischem Cheesecake. Schade, dass wir noch weitermüssen.

Bild
Softeis mit Haselnuss-Praliné

Bonvivant

Die Küche des Bonvivant Cocktail Bistro ist mit einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnet. Ein echter Geheimtipp ist der Brunch.

Bild
Bild
Bild

Die Eggs Benedict auf gebratenem Brioche mit Miso-Hollandaise sind die besten, die wir je gegessen haben. Das grüne Shakshuka mit Spinat und Erbsen schmeckt herrlich frisch mit kräftiger Kreuzkümmel-Note und perfekt gegarten Eiern. Ebenso gut: Das geröstete Sauerteigbrot mit marinierten Tomaten (getrocknet und frisch) und frischer Kräutersalsa.

 

Mittag

Remi

Wir beginnen unser verlängertes Wochenende mit einem Mittagessen im Restaurant Remi (Mitte). Das Schwester-Restaurant vom Lode&Stijn befindet sich in einem Bürobau mit viel Glas und Beton. Man sitzt in einem wunderbar luftigen und hellen Raum, bei Sonne auch draußen auf der Terrasse. In der offenen Küche bereitet die Küchenmannschaft moderne europäische Gerichte mit italienisch-mediterranem Schwerpunkt zu, deren Qualität uns umhaut.

Bild
Die Terrasse vom Restaurant Remi
Bild
Die offene Küche im Restaurant Remi

Als Appetizer genießen wir eine saftige Ossobucco-Krokette mit fein-säuerlicher Schnittlauch-Mayo und anschließend einen Artischocken-Salat mit knackig gegarten Stücken der Distel, Pecorino, cremigem Sonnenblumen-Tahini, Chili und frischer Minze.

Bild
Ossobuco-Croquette mit Schnittlauch-Mayonnaise
Bild
Artischocken-Salat mit Pecorino
Bild
Choux a la creme

Nach den hausgemachten Tagliatelle mit Bärlauch-Pesto folgt eines der besten Desserts, die wir je genossen haben: Choux à la crème gefüllt mit aromatischer Haselnuss-Praliné, cremigem Tiramisu-Eis und luftiger Vanille-Sahne. Ein Traum von einem Dessert.

Alternativen: Otto, Marktlokal

 

Eis

Hokey Pokey

Bild

Auf dem Nachmittagsspaziergang genießen wir ein Eis der Eispatisserie „Hokey Pokey". Die Eis-Macher sind über die Grenzen Berlins hinaus bekannt für ihr hervorragendes Eis mit hochwertigen Zutaten und bestem Patisserie-Handwerk. Das Pistazien-Eis aus sizilianischen Pistazien mit vielen ganzen karamellisierten Nüssen sucht seinesgleichen. Es gibt fünf Filialen in verschiedenen Stadtteilen.

 

Bild

Jones Eis

Wer noch kein Eis hatte oder (schon wieder) Lust auf ein´s hat, sollte JONES ice cream in Schöneberg besuchen. Alle Saucen und weiteren Komponenten im Eis werden hier selbstgestellt, das Eis ist eher auf der fetten Seite (was gut ist!). Fast schon legendär ist das Salted Caramel-Eis, für das das Butter-Karamell hier stets frisch gekocht wird.

 

Shopping

Bild
Bild
Bild

KaDeWe

Das KaDeWe ist nicht nur eines der bekanntesten Kaufhäuser der Nation, es ist auch eine Pflicht-Destination für alle, die sich für Lebensmittel und hochwertige Küchenausstattung interessieren. Aus der gigantischen Pralinen-Auswahl nehmen wir zwei der ikonischen Pars-Pralinen mit.

 

Abends: Legere Restaurants auf Spitzen-Niveau

Barra

Das Barra (Neukölln, Schillerkiez) ist nur äußerlich unscheinbar. Innen erleben wir nicht nur eine der besten (und preiswertesten) Weinkarten für (überwiegend) Naturweine, sondern auch eine wunderbar unkomplizierte Küche, die ihren Fokus auf die Qualität der Produkte legt und perfekt zum Teilen geeignet ist.

Bild
Fladenbrot mit grünem Spargel
Bild
Tatar mit Milkbread und Bärlauch
Bild
Sauerampfer-Eis mit Vanilleöl

Von der kleinen Karte wählen wir einen saftigen Lammspieß, der mit Sojasauce glasiert ist, Tatar vom Simmenthaler Rind mit geröstetem Milchbrot und Bärlauch, geräucherte Frühkartoffeln mit Aal und eingelegtem Senf, Tagliatelle mit Morcheln und zum Abschluss ein frisches Sauerampfer-Eis mit Rhabarber und Vanille-Öl und ein himmlisches, warmes Schokoladen-Mousse mit Mandelmilch-Eis. Man sitzt entweder intim an kleinen Tischen oder an der Bar mit Blick in die offene Küche.

Alternativen: Lode&Stijn, Merold, Hallmann

Abends: Sterneküche oder lieber unkompliziert?

Der Samstagabend ist wie gemacht für ein Sternerestaurant. Wir haben kurzfristig nur noch einen Tisch im Cordo (1*) bekommen und dort einen hervorragenden gegrillten Spargel und süffiges Beurre Blanc-Eis genossen.

Bild
Dessert mit Birne und Fichte im Cordo
Bild
Die Wild-Kräuterbutter im Cordo

Eine mindestens ebenso gute Wahl wäre jedoch auch das Nobelhardt&Schmutzig (1*) gewesen, das für seine „brutal-lokale“ Küche berühmt wurde. Oder das eher modern-französisch-kosmopolitisch geptäge Tulus Lotrek (1*), das Horvarth (2**) mit moderner österreichischer Küche, das moderne einsunternull (1*) oder das Ernst (1*), das den Purismus mit der Fokussierung auf einzelne Produkte auf die Spitze treibt. Und dann natürlich immer noch Restaurant-Institutionen wie das von Tim Raue (2**) oder das Rutz (2**). Oder soll es vielleicht ein reines Dessert-Menü jenseits ausgetrampelter Süß-Pfade sein? Dann solle man die Coda-Dessertbar (2**) besuchen.

Bild
Das Marktlokal an der Markthalle Neun
Bild
Das Marktlokal von innen

Und wenn soll es doch lieber etwas unkompliziert sein sollte, dann empfehlen wir das Marktlokal an der Markthalle Neun in Neukölln. Beste saisonale Produkte werden hier zu leckeren Gerichten verarbeitet, die Stimmung ist lebhaft und die Preise mehr als fair.

Ein letztes kulinarisches Abenteuer kann man im Julius Ernst (Wedding) erleben, dem kleinen Bruder des Sternerestaurants Ernst. Neben hervorragendem Kaffee, Wein und süßer Patisserie erlebt man hier kleine Gerichte, die aus Frankreich ebenso wie aus Japan stammen können und in ihrer Ästhetik so anmutig sind, dass man sich fast nicht traut, sie zu probieren.

Bild
geschrieben von:
Benjamin Cordes
Benjamin Cordes ist Autor und Experte für Kulinarik. Seine Filme sind im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu sehen, seine Texte u.a. im Magazin Falstaff zu lesen. Er ist Gründer von Kaisergranat.com und Initiator des Deutschen Kochbuchpreises.
Anzeige

Kulinarisches

„Ich suche den echten Geschmack“

„Ich suche den echten Geschmack“

Julia Komp ist seit Dezember 2015 Küchenchefin im Schloss Loersfeld. 2016 bestätigte sie den Michelin-Stern des Restaurants und war damit Deutschlands jüngste Sterneköchin. Bekannt ist sie für ihren Küchenstil mit asiatischen und orientalischen Einflüssen. Zum Jahresende verlässt die 29-Jährige das…weiterlesen
Die besten Restaurants auf Malta: Unsere Empfehlungen

Die besten Restaurants auf Malta: Unsere Empfehlungen

Dies sind unsere persönlichen Tipps für bodenständige Lokale und aufregende Sterneküche. Von Valetta bis Gozo.weiterlesen
Die kulinarischen Schätze Ecuadors

Die kulinarischen Schätze Ecuadors

Die beiden Brüder der Kitchen Guerilla, Onur und Koral Elci, machen sich immer wieder auf die Suche nach neuen kulinarischen Abenteuern. Vor kurzem waren sie in Ecuador und haben ihre Entdeckungen bei einem Workshop gezeigt. Allein die verschiedenen Farben lassen einen mit offenem Mund staunen.weiterlesen
Die frischesten Meeresfrüchte, das schönste Gemüse

Die frischesten Meeresfrüchte, das schönste Gemüse

Wenn man durch die Markthalle „Mercato Comunale Di San Benedetto“ der sardischen Hauptstadt Cagliari läuft, ist der Mund dabei meistens offen. Nicht, weil es nicht gut riecht. (Im Gegenteil!) Sondern weil die Fülle, Frische und Qualität der dort angebotenen Lebensmittel so atemberaubend sind. Teil…weiterlesen

Kochbücher

Feuerduft

Feuerduft

8,1 / 10
44,00 €
Kaum jemand beherrscht das Kochen über offenem Feuer wie Monika Di Muro und Chris Bay. Und vor allem vermag es kaum jemand, es so gut in Worte zu fassen. Einer der Gründe, weshalb das Duo mit ihrem ersten Buch „Feuerkochen“ den Deutschen Kochbuchpreis gewann. Nun folgt ihr zweites Buch und schließt…weiterlesen
So schmeckt Skandinavien

So schmeckt Skandinavien

7,7 / 10
Kochbuch von
16,95 €
Dänemark, Schweden, Norwegen. Aktuelle Sehnsuchtsziele vieler Deutscher. Aber warum ist Skandinavien so populär geworden? Ein Blick in dieses Buch verrät es: gesunde, frische Küche, liebevoll zubereitet und angerichtet, kombiniert mit der typisch gemütlichen Ausstrahlung. Dieses Buch transportiert…weiterlesen
Pasta con Amore

Pasta con Amore

7,7 / 10
39,99 €
Pasta gehört zu den wohltuendsten Speisen, die es gibt. Noch mehr weiß man sie aber zu schätzen, wenn man sich einmal die Arbeit macht, sie selbstherzustellen. Dass das kein Hexenwerk sein muss, beweist dieses schöne Kochbuch. Mit verschiedenen Grundteigen und Rezepten für die gängigsten gefüllten…weiterlesen
Knödelschatz

Knödelschatz

7 / 10
27,00 €
Lange bevor das Wort „Soulfood“ Einzug in den kulinarischen Sprachgebrauch Einzug hielt, waren Knödel schon erfunden. Diese weichen, flaumigen, sanften und lockeren Bälle voller Geschmack und wohltuender Aromen. Dieses Kochbuch zeigt tolle Knödel-Rezepte für Knödel.weiterlesen