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von (03. Februar 2024, überarbeitet am 09. Februar 2024)

Kolding: Museen, Restaurants und Schlösser

Wir zeigen, wo man in Kolding am besten isst und welche Museen es zu entdecken gibt.

Kunst im Trapholt-Museum

Am Nordufer des malerischen Kolding Fjords liegt das Trapholt-Museum für moderne Kunst und Design. Für dessen Besuch gibt es gleich zwei gute Gründe: Die Kunst und das Essen.

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(© Benjamin Cordes)
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(© Benjamin Cordes)

Das Museum ist um einen zentralen Gang aufgebaut, von der die Ausstellungsräume abzweigen. Einer der Schwerpunkte ist das dänische Möbeldesign. Ikonisch ist auch das Ferienhaus „Kubeflex“ aus dem Jahr 1969 des Architekten und Designers Arne Jacobsen. Und allein der Blick vom Museum nach Süden hinab auf die Koldinger Förde ist schon ein Erlebnis.

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(© Benjamin Cordes)

Mehr Infos zum Trapholt-Museum:

 

Genuss im Museumscafé Gustav Lind

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(© Benjamin Cordes)

Das Museumscafé Gustav Lind liegt am Ende der Museumsstraße und öffnet sich mit seinem luftigen und gleichzeitig behaglichen Raum der weiten Landschaft mit schönem Ausblick über den Fjord. Die Küche des Cafés hat uns begeistert. Mit hervorragenden Produkten aus der Region und zeitgemäßer, weltoffener Ausrichtung.

 

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(© Benjamin Cordes)

Das erste Highlight war der Quinoa-Salat mit gebackener gelber und gehobelter rosa Bete, knusprigen Pistazien und Tahin-Dressing. Ebenso köstlich: Der in Butter appetitlich gebräunte und perfekt gegarte Seelachs mit kleinen Kartoffeln, gepickelten Zwiebeln, frittierten Kapern, Schnittlauch, Lauch, gebackenem Sellerie und Hummer-Sauce. Ein Fest! Dazu gibt es herausragendes Weizen-Sauerteigbrot vom „Beanster Baker“ (*) mit aufgeschlagener brauner Butter. Knusprige Kruste, saftige und aromatische Krume – besser kann man so ein Brot nicht backen.

Am liebsten würden wir den ganzen Nachmittag hier verbringen. Auf den Fjord blicken, das Essen genießen, lesen und die Zeit verstreichen lassen.

 

(*) Das Brot von Benjamin Wolters, dem „Beanster Baker“, kann man nur wenige Kilometer von Kolding entfernt im Geschäft Bjert Gamle Brugs kaufen. Mit dem Auto dauert das nur eine Viertelstunde und lohnt sich sehr. Eindrücke von seiner Arbeit gibt es auch bei Instagram.

 

Königliches Geschirr im Schloss Koldinghus

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(© Preben Mathiessen)

Unser nächter Termin führt uns in das Schloss Koldinghus, das in der Mitte von Kolding majestätisch über dem Schloss-See thront. Das Koldinghus wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts angelegt, brannte während der Napoleonischen Kriege im 19. Jahrhundert aus und wurde erst im 20. Jahrhundert wieder revitalisiert. Heute ist Koldinghus ein modernes Museum und eine Sehenswürdigkeit von Weltrang mit preisgekrönter Restaurierung und großen internationalen Sonderausstellungen. Mehr zur Geschichte und aktuellen Ausstellungen gibt es hier und hier.

 

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Besonders beeindruckend ist die Ausstellung über das königliche „Flora Danica“ Geschirr, das von „Königlich Kopenhagen“ hergestellt wird. Die historische Handwerkskunst bildet auf Tellern, Tassen, Schüsseln und weiterem dekorativem Porzellan Blumen, Gräser und weitere Pflanzen ab. Ursprung des Service ist ein enzyklopädischer botanischer Atlas, der die gesamte Flora Dänemarks zeigt. Auf seiner Basis entstand mit der Flora Danica-Serie eines der teuersten und exklusivsten Porzellandekore. Mehr Informationen dazu auch hier.

 

Ebenso beeindruckend und besonders anschaulich ist die Ausstellung über die „Dannebrog“, die dänische Königsyacht. Die Ausstattung des Schiffes wird in der Ausstellung originalgetreu gezeigt, zum Teil sogar mit den Original-Motorgeräuschen unterlegt.

 

Den Besuch des Koldinghus kann man mit einem Mittagessen im Restaurant Madkælderen oder der Besteigung des Heroenturms abschließen. Von ihm hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt, den Fjord und den Schlosssee.

 

Übernachtung mit Blick auf Koldinghus und Schlosssee

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(© Kolding Hotel Apartments)

Am Fuß des Koldinghus und direkt am Ufer des Schlosssees liegt ein Hotel der besonderen Art. Die Kolding Hotel Apartments sind architektonisch unkonventionelle Gebäude mit großen Glasfronten, die einen Fast-Rundumblick ermöglichen. Die Aussicht auf See und Schloss ist unvergleichlich, der Blick in die anderen Apartments nachbarschaftlich vertraut. Und wenn man lieber für sich bleibt, lässt man einfach die großen Jalousien herunter. Die Apartments sind komplett ausgestattet, sodass man sich auch problemlos selbst versorgen kann. Die Lage ist so zentral, dass man von hier aus in wenigen Minuten alle Geschäfte, Cafés und Restaurants erreichen kann.

 

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Wir kehren an diesem Abend im Restaurant Valdemar (mit Bier-Sommelier!) ein, weitere gute Optionen sind das Johansens oder Books & Beans (siehe Bilder): ein Café mit Buchhandlung und eigener Sauerteigbäckerei.

 

Unesco-Weltkulturerbe Christiansfeld

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(© Wikipedia)

Wer von Kolding aus noch einen Ausflug unternehmen möchte, dem sei Christiansfeld empfohlen. Mit dem Auto sind es dorthin rund 20 Minuten gen Süden. Wegen der außergewöhnlich gut erhaltenen Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeinde besitzt der Ort seit 2015 den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes. Besonders sehenswert ist die Kirche. Sie ist innen völlig weiß, enthält praktisch keinen Schmuck und wird bis heute nur mit Kerzen beleuchtet. Es handelt sich um den größten nicht von Säulen getragenen Kirchenraum in Dänemark.

 

Fredericia: Historische Wallanlagen, modernes Smørrebrød

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(© destinationtrekantomraadet.de)

Eine zweite sehr empehlenswerte Ausflugsmöglichkeit ist Fredericia. Von Kolding aus sind es mit dem Auto rund 30 Minuten gen Nordosten. Die Planstadt wurde als Festung auf einem barocken Straßengrundriss errichtet. Die Bastionen und Wälle sind bis heute erhalten. Am 6. Juli 1849 fand vor den Toren der Stadt eine entscheidende Schlacht der Schleswig-Holsteinischen Erhebung statt. Sie endete mit einem dänischen Sieg; dies wird alljährlich am 5. und 6. Juli (Juli-dagene) feierlich begangen – mit Konzerten, Spielmannszügen und Paraden in historischen Kostümen. Die gut erhaltenen Wall-Anlagen laden zu einem ausgiebigen Spaziergang ein.

Hier gibt es Tipps für einen Besuch in Fredericia zu den unterschiedlichen Jahreszeiten.

 

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(© Benjamin Cordes)

Ein starker Kontrast zu den historischen Teilen der Stadt ist der neue Stadtteil Kanalbyen (deutsch: Kanalstadt), der mit seiner modernen Architektur und der Lage am Wasser an die Hamburger Hafencity erinnert. Im östlichen Teil, nicht weit vom Strand entfernt, genießen wir im Restaurant Ene drei moderne Variationen des Smørrebrød. Des reich belegten Butterbrotes, das die Bedeutung eines kulinarischen Nationalheiligtum Dänemarks hat. Dies sind die drei Luxus-Stullen unserer Wahl: Knackige Garnelen mit Fenchel und Estragon-Mayonnaise, Geflügel-Salat nach thailändischer Curry-Art gewürzt und mit gerösteten Cashewnüssen obendrauf und als vegetarische Option Ei mit Avocado, gepickelten Zwiebeln und Teriyaki-Sauce. Alle drei hervorragend. Noch mehr Infos zum Restaurant gibt es hier.

Hätten wir noch mehr Zeit, würden wir noch das Sterne-Restaurant Ti Trin Ned oder das Oven Vande ved Volden besuchen. Doch wir sind schon auf dem Weg nach Vejle.

 

Offenlegung: Dieser Artikel wurde mit einer Pressereise unterstützt.

Thema: Diverses
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geschrieben von:
Benjamin Cordes
Benjamin Cordes ist Autor und Experte für Kulinarik. Seine Filme sind im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu sehen, seine Texte u.a. im Magazin Falstaff zu lesen. Er ist Gründer von Kaisergranat.com und Initiator des Deutschen Kochbuchpreises.
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