Das Kochbuch
Der Siegeszug der japanischen Küche scheint unaufhaltsam, Miso, Dashi und Sake sind immer mehr Menschen ein Begriff. Doch an einem hapert es: am japanisch kochen für zuhause. Weil viele sich nicht an die scheinbar komplexe japanische Küche herantrauen. Das ist sie zwar einerseits, andererseits hat sie auch unkomplizierte Seiten oder lässt sich so runterbrechen, dass auch mit wenig Aufwand japanische Gerichte und Geschmackswelten entstehen. Und transportiert dieses Buch diese auch gut mit seinen über 70 Rezepten? Jein. Es gibt ein Buch, das das noch besser macht.
Der Aufbau
Das Buch startet mit ein paar „Essentials“: 7 japanische Zutaten, die man zum Kochen (fast) aller Gerichte braucht, zehn weitere nützliche Zutaten, die Anleitung zum perfekten Reis und wie man ein japanisches Essen serviert. Danach folgen diese Kapitel: einfache Snack und Beilagen, kleine Gerichte, Sushi, Große Gerichte, Große Reis- und Nudelgerichte, Grundsaucen und Würzmittel und Desserts (Matcha-Mascarpone-Creme!).
Die Rezepte
...zeichnet aus, dass sie fast alle mit recht wenigen Zutaten auskommen. Das macht es tatsächlich schon mal einfacher. Und kompatibel mit europäischem Geschmack sind sie auch fast alle. Fisch und Meeresfrüchte kommen zwar vor, Schwein und Rind sind aber deutlich stärker vertreten. Mariniert mit Soja, gegart in Brühe oder paniert und ausgebacken: die Varianten sind zahlreich.
Das beste Rezept
Gyoza mit Schweinefleischfüllung und Ingwer - endlich wissen, wie sie gehen! Hier wird es auf zwei Seiten ausführlich und ziemlich gelingsicher erklärt.
Der Autor
Tim Anderson hat die japanischen Küche in Los Angeles und Tokyo gelernt. Mit seinem Wissen war er schon Kandidat im TV-Format MasterChef. Jetzt leitet er sein eigenes Restaurant, das Nanban in London.
Die Zielgruppe
Unerschrockene Hobbyköche, die sich eine neue Länderküche aneignen wollen.
Der Schwierigkeitsgrad
Wenn ein Buch schon das Wort „easy“ im Namen trägt, wie sollen dann wohl die Rezepte sein!? Zumindest auf die große Mehrzahl trifft das aber auch tatsächlich zu: sie sind unkompliziert.
Die Optik
...ist der kleine Schwachpunkt des Buches. Zu verschachtelt wirken die Textkapitel, bei den Rezepten wird das zum Glück besser. Die Foodfotografie ist mit reduziertem Styling und ausdrucksvollen Bildern gut gelungen.
Die Zutaten
An einem Asia-Laden führt kein Weg vorbei, den Rest gibt´s im Supermarkt.
Das Fazit
Ein solides Buch mit einer ganzen Reihe guter, einfacher Rezepte. Wer sich jedoch gründlicher und dabei nicht unbedingt komplizierter in die Küche Japans kochen möchte, dem sei „Meine japanische Küche“ von Stevan Paul ans Herz gelegt, der das Thema doch deutlich besser ausgearbeitet hat. Nicht umsonst war sein Buch auch unser internationales Kochbuch des Jahres 2017!