Das Kochbuch
Wir lieben es, wenn weiße Flecken auf der Kochbuch-Landkarte mit Leben gefüllt werden – beziehungsweise mit köstlichen Rezepten. So auch in diesem Buch, das herzhafte und süße Gebäcke aus Polen vorstellt. Sehr gut!
Der Inhalt
Einer der schönsten Aspekte dieses Buches ist, dass man neben den Rezepten auch viel Geschichtliches erfährt. Mit jedem Rezept taucht man ein Stück tiefer in die polnische Esskultur ein, die eng mit Geschichte und Religion verknüpft ist. So spielen jüdische Backwaren ebenso eine Rolle wie Rezepte mit Bezug zu Auswanderern – oder zu beidem. Ein Beispiel dafür sind die New York Bagels, deren Hintergrund hier nachzulesen ist.
Die Rezepte
Die Rezepte sind im besten Sinne vielseitig: süß und herzhaft, aufwendig und einfach, opulent und beinahe karg.
Gemeinsam ist ihnen die handwerkliche Qualität: Die Arbeitsschritte sind nachvollziehbar und sorgfältig erklärt, Brote werden teilweise mit Sauerteig und langer Teigreife gebacken.
Die Kapitel im Überblick:
- Brote, Brötchen und Bagels
- Hefekuchen und -teilchen
- Mürbe- und Rührteiggebäck
- Kleingebäck
- Brandteig- & Eiweißgebäck, Käsekuchen
- Füllungen, Cremes und Toppings
Beispiele daraus: Mohnstangen, New York Bagels, Zwiebel-Fladenbrot, Roggenvollkornbrot, Zopfbrot mit Streuseln, Challa, Quarkschleifen, Heidelbeerstreusel, Apfelküchlein, Baba au Rhum, Fleischpastetchen, Plunder mit Pfifferlingen und Rauchkäse, Zwetschgenstreusel.
Der Schwierigkeitsgrad
…deckt die gesamte Bandbreite ab – von sehr einfach bis sehr anspruchsvoll.
Die Zielgruppe
Hobbybäckerinnen und -bäcker, die neugierig sind und ihren Horizont (gen Osten) erweitern möchten.
Die Zutaten
…sind ohne größere Schwierigkeiten in jedem (Bio-)Supermarkt erhältlich.
Die Autorin
Zitat des Verlags: Laurel Kratochvila betreibt in Berlin die Bäckerei Fine Bagels, die auf jüdische Backwaren spezialisiert ist. Die gebürtige Amerikanerin lebt seit vielen Jahren in Europa und hat eine klassische Ausbildung zur Bäckerin in Frankreich absolviert. Sie ist außerdem als kulinarische Beraterin und Food-Stylistin tätig und hält Vorträge über ihr Spezialgebiet, die jüdische Esskultur.
Die Optik
Angenehm schlichte Fotografie, die nichts von den Gebäcken ablenkt. Sehr gelungen – und stellenweise mit einem Hauch Retro.
Das Fazit
Ein bereicherndes Backbuch – kulinarisch wie historisch.









