Das Kochbuch
Asma Khan darf man mit Fug und Recht als erfolgreichste (und beste) Autorin für indische Kochbücher bezeichnen. Das merkt man auch ihrem neuen Werk an, in dem sie die sechs Jahreszeiten kulinarisch erlebbar macht. Warum sechs? Weil auch der namensgebende Monsoon und die Trockenzeit dazugehören. Aus europäischer Sicht erschließt sich die Zuordnung der Gerichte zu den Jahreszeiten zwar nicht immer, aber das tut dem Genuss keinen Abbruch. Ein hervorragendes indisches Kochbuch!
Die Rezepte
Die 80 Rezepte sind nach den sechs Jahreszeiten Sommer, Monsun, Herbst, Trockenzeit, Winter und Frühling geordnet. Und liefern, was man von einem indischen Kochbuch erwarten darf: spannende Aromenwelten und aufregende Kombinationen mit einer Vielzahl Gewürzen.
Manche Gerichte wirken (so weit wir es beurteilen können) sehr unangepasst-authentisch, andere leicht europäisiert. Wiederkehrende Elemente sind Joghurt, Gewürze wie Safran, Kardamom und Chili, Hühnchen und unterschiedlichste Gemüse. Von allen Gartechniken sind schmoren und grillen am stärksten vertreten.
Außerdem zeichnet die Gerichte eine große Abwechslung der Geschmacksrichtungen von süß über salzig bis bitter aus.
Einige Beispiele: In Gewürzen und Joghurt geschmortes Hähnchen (Achari Murgh), Paneer-Tikka, Mango-Drink (Aam Panna), milder Rindereintopf (Rinder-Isthu), Kürbis-Dal, rosa Chai mit Sternanis und Nüssen, Aubergine mit Mohn, würziges Lamm (Karahi Gosht), gebratener scharfer Blumenkohl, Fenchel-Kardamom-Chai.
Der Schwierigkeitsgrad
…variiert. Besonders anspruchsvoll sind zwar die wenigsten Gerichte, langwierig jedoch viele. Denn Schmoren braucht eben seine Zeit. Generell gilt die Faustregel: Je kürzer die Zutatenliste, desto schneller das Rezept.
Die Zielgruppe
Ein Kochbuch für alle, die Spaß an und Neugierde auf indische Küche haben.
Die Zutaten
…findet man zum größten Teil problemlos in guten (Bio-)Supermärkten. Wichtig: Man sollte eine gute Gewürzsammlung haben. Und bereit zu Kompromissen sein, wenn man mal ein spezifisches Gewürz gerade nicht vorrätig und im Handel nicht zu finden ist. Das ist kein Beinbruch!
Die Autorin
Wir zitieren den Verlag: Asma Khan ist Inhaberin des Darjeeling Express in London und eine der prominentesten Köchinnen Großbritanniens. 1991 zog sie aus Indien mit ihrem Ehemann nach Cambridge, wo sie zunächst bei einer Tante kochen lernte. Nachdem ihre Tante ver-starb, kehrte Asma einige Monate nach Indien zurück, um bei ihrer Mutter und dem Koch der Familie Unterricht zu nehmen.
Nach ihrer Rückkehr nach Großbritannien gründete sie in London 2012 während ihres Jurastudiums einen Supper-Club. Nach seinem großen Erfolg eröffnete 2017 das Darjeeling Express seine Türen und erwarb sich schnell einen Ruf. Seitdem hat sie die Londoner Restaurantszene mit ihrem weltberühmten indischen Essen, ihrem rein weiblichen Team und ihrem Engagement für die Ausbildung und Qualifizierung von Immigrantinnen revolutioniert.
Als erste britische Köchin schaffte es Asma 2019 in die Netflix-Serie Chef's Table und wurde vom Business Insider zur Nr. 1 der 100 Coolest People in Food and Drink gekürt. Seitdem hat sie es auf die Progress 1000 List des Evening Standard geschafft, gehörte zu den 25 Most-Influential Women 2020 der Vogue und wurde von The Times auf der Liste der 100 Most Influential People 2024 aufgenommen.
Sie ist nun Honorary Fellow des Queen's College, Oxford, und Koch-Botschafterin des UN World Food Programme, für das sie für weltweite Lebensmittelsicherheit wirbt und auf Hunger und Unterernährung aufmerksam macht. Ihre Arbeit für das WFP reiht sich nahtlos in ihr Engagement für soziale Veränderungen und ihr Bestreben ein, marginalisierte Gruppen und besonders Frauen durch Ausbildung zu stärken.
Asmas erstes Kochbuch Asmas indische Küche gewann die GB-Kategorie Indische Küche beim Gourmand World Cookbook Award, während ihr zweites Kochbuch Ammu 2022 als The Times Book of the Year ausgezeichnet wurde. Monsoon ist ihr drittes Kochbuch.
Die Optik
…macht Freude: Festes, mattes Papier, ein sehr gutes Layout und nicht zuletzt sehr ansprechende Foodfotografie.
Das Fazit
Dieses Buch ist ein „must have“ im Kochbuch-Regal, wenn man sich für indische Küche interessiert.