Das Kochbuch
Florenz ist eine der geschichts- und kulturträchtigsten Städte Italiens, sogar Europas. Entsprechend groß ist auch sein kulinarischer Schatz, den dieses Buch würdigt. Und das tut es auf eine angenehm unaufgeregte, authentische, stellenweise fast brutal schmucklose Weise. Das Ergebnis ist weniger ein Buch mit großer Rezeptfülle sondern eher wenigen, ausgewählten typischen Anleitungen und dafür größerem Hintergrund. Wer sich für die Toskana und Florenz interessiert, wird daran viel Freude haben. Denn die Rezepte werden noch ergänzt durch kleine Geschichten rund um Gegenwart und Vergangenheit der Stadt und persönliche Empfehlungen und Geheimtipps der Autorin zu Restaurants, Bars und Cafés sowie traditionellen Märkten und Geschäften.
Der Autor
Emiko Davies wuchs in Peking auf und studierte später Design in den USA und Italien. Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe von Florenz. Seit einigen Jahren betreibt sie einen eigenen Blog und schreibt u.a. online für die Food-Kolumne von Italiens führender Tageszeitung Corriere della Sera
Die Zielgruppe
Wie bereits oben erwähnt: wer dieses Buch kauft, interessiert sich nicht nur für ein paar Rezepte, sondern auch dafür, was hinter ihnen steckt.
Die Rezepte
Authentizität und Bodenständigkeit stehen hier im Vordergrund. Dazu gehört, dass die Küche recht einfach ist, von wenigen aber guten Produkten lebt. Beispiel sind süße Reisküchlein, Panzanella (Tomaten-Brot-Salat), Ravioli mit Ricotta und Birnen oder das Schweinekarree mit Salbei. Ebenso Pappardelle mit Entenragout, Schiacciata, die toskanische Variante der Foccaccia, oder Peposo, ein pfeffriges Rindergulasch oder Crostata di Marmellata, Cantuccini oder die mit dem Stadtwappen verzierte Kuchenspezialität Schiacciata alla Fiorentina.
Der Schwierigkeitsgrad
Hausmannskost (im besten Sinne!) kommt zwar mit wenigen Zutaten und einfacher Zubereitung aus, dafür kommt es auf Gefühl an. Nehmen Sie sich also Zeit beim Kochen und träumen sie ruhig zwischendurch mal von der Toskana. Es kann nicht schaden.
Das beste Rezept
Die Torta della Nonna („Kuchen nach Omas Rezept“) besteht aus einem dünnen Mürbeteig, der mit einer süßen Konditoreicreme gefüllt ist und mit knackigen Pinienkernen belegt ist. Die Creme erhält ihr Aroma durch Zitronenschale und etwas Vanille.
Die Optik
Dieses Buch strahlt eine regelrechte Anmut aus. Nicht nur, dass es relativ groß und dick ist, es ist auch herrlich unaufgeregt und wertig gestaltet. Dazu passen das matte, schwere Papier, die ganzseitigen Aufnahmen und die schöne Typografie.
Die Struktur
Die Kapitel lauten: Die Konditorei, die Bäckerei, Auf dem Markt, Die Trattoria, Beim Metzger, Unterwegs.
Die Zutaten
Ein weiteres Mal muss man an dieser Stelle auf eines hinweisen: je weniger Zutaten, desto höher die Qualität. Gehen Sie doch mal wieder auf den Markt!
Das Fazit
Ein schönes, beeindruckendes Werk, dass der Anmut dieser Stadt sehr gut entspricht. Und dessen größter Pluspunkt die Authentizität und Bodenständigkeit sind.