Das Kochbuch
Johannes Riffelmacher („Jo“) und Thomas Kosikowski („Cosy“) hatten vor ein paar Jahren genug von ihren Jobs, schmissen hin und begannen zu reisen. Nachdem sie ihre erste Reise durch Lateinamerika führte, tourten sie anschließend durch Mexiko. Immer mit dabei: Das Surfbrett, ein Messer und jede Menge Appetit und Neugier auf die mexikanische Küche. Von ihrer Reise haben sie dieses ungewöhnliche und spannende Buch mitgebracht, das fast weniger klassisches Kochbuch als kulinarische Reise-Reportage ist.
Der Inhalt
Liest man das Buch, reist man mit den Jungs durch fast ganz Mexiko, lernt Orte, Regionen und Menschen kennen. Und was sie essen. Dazu gibt es u.a. eine lesenswerte Warenkunde rund um die wichtigsten Chili-Sorten und andere essentielle Zutaten der mexikanischen Küche. Die Orientierung fällt innerhalb des Buches, abgesehen von den Stationen der Reise, manchmal nicht ganz leicht, aber das passt vielleicht ganz gut zu der intuitiven Bauchgefühl-gesteuerten Art zu reisen von Jo und Cosy.
Die Rezepte
Tacos, Ceviche, Seafood, Drinks – das ist es, worum es hier geht. Die Varianten erscheinen unzählig, gemeinsam haben sie alle fast alle die intensive Würzung, oft mit Schärfe, fast immer mit Koriander. Ein schöner Ausflug in die mexikanische Küche, der in vielen Fällen auch zuhause machbar ist.
Die Zielgruppe
Jo und Cozy haben das gemacht, wovon viele träumen, sich aber am Ende doch nicht trauen. Vielleicht gibt jenen Menschen dieses Buch ja den entscheidenden Ruck. Und falls nicht, kochen sie daraus eben die köstlichen Snacks nach und stillen ihr Heimweh auf diese Reise.
Die Optik
Das Buch ist auf dickem, mattem Papier gedruckt. Die Optik eher dunkel und rau gehalten. Das Layout ist etwas kleinteilig, was die Orientierung manchmal etwas erschwert. Dennoch insgesamt sehr stimmig und nur logisch, dass die beiden mit Fotografie und Art-Direktion auch selbst daran maßgeblichen Anteil haben.
Die Zutaten
Egal ob Fisch oder Kräuter, die Frische ist hier am wichtigsten. Insofern sollte man vor allem nach einem guten Fischhändler Ausschau halten. Einige der spezielleren Zutaten (etwa bestimmte Maismehle) bekommt man am besten online, die Quellen dafür sind angegeben.
Das Fazit
Dies ist eines der unkonventionellsten Kochbücher, das in seinen Texten und der Bildsprache deutlich die Handschrift der beiden Freunde trägt. Es geht dabei weniger um Alltagstauglichkeit als um die authentischen Schilderungen und den Eindruck, den man von der mexikanischen Esskultur bekommt. Und wer sich selbst einen Eindruck von der lateinamerikanischen Küche verschaffen möchte, besucht am besten das Lateinamerika-Restaurant der beiden am Hamburger Hafen.