Das Kochbuch
Es gibt zwei Möglichkeiten, eine Kultur und eine Religion kennen zu lernen. Über die Menschen oder über das Essen. Oder über beides. Womit wir bei diesem sehr schönen Buch gelandet sind, das genau diese beiden verbindet. Spannende Portraits von Menschen mit jüdischem Glauben und tolle Rezepte aus der jüdischen Küche. Sie stammen aus den, wie es das Buch formuliert, drei Säulen der jüdischen Küche. Der alten Welt (z. B. Berlin), der neuen Welt (Israel) und dem nahen Osten. Und weil die jüdische Küche auch zugleich eine Weltküche ist, zollt das Buch auch diesem Umstand Tribut und integriert auch noch Rezepte aus anderen Kulturen.
Die Rezepte
Der internationale Charakter der jüdischen Küche bringt es mit sich, dass die Vielfalt viel größer ist, als es der Buchtitel vermuten lässt. Es gibt jüdische Klassiker wie Bagel, typische Nahost-Rezepte wie das Babaganoush aus gebackenen Auberginen und Sesampaste oder eine dänische Rosinenkrone. Dazu kommen die sehr interessanten Portraits über verschiedene Menschen und deren Biografien aus unterschiedlichen Ländern.
Das beste Rezept
Wir entscheiden uns für die Bagel, die hier einmal prototypisch und in Perfektion vorgestellt werden.
Die Autoren
Liv Fleischhacker ist gebürtiger Berlinerin und schreibt seit 2014 über Ess- und Trinkkultur. 2017 hat sie Berlins erste jüdische Food Week, die Nosh Berlin, gegründet.
Lukas Großmann ist Koch und machte verschiedene Praktika, unter anderem im Drei-Sterne-Restaurant »Aqua« in Wolfsburg und in der Versuchsküche von »Essen & Trinken«. Er lebt in Berlin und hat durch viele Reisen nach Japan, Südostasien und Australien sein kulinarisches Wissen immer mehr erweitert. Heute ist er freiberuflicher Koch, Rezeptautor und Foodstylist.
Das Neue
Jüdische Küche führte bislang ein Schattendasein in Sachen brauchbarer Kochbücher. Nun gibt es endlich ein neues und dazu noch ein sehr gutes.
Die Optik
Hier hat man einen absoluten Volltreffer gelandet. Das Papier ist matt und hellbeige, die Rezepte wunderschön schlichtin Szene gesetzt. Und die Menschen sind auch noch hübsch fotografiert.
Die Zutaten
...stellen kein großes Problem dar.
Das Fazit
Die Idee der Verbindung von Küche und Menschen ist so naheliegend wie schön. Sie macht die Küche und die Kultur persönlich erlebbar. Und wenn dann noch eine tolle optische Umsetzung und gute Rezepte hinzukommen, führt kein Weg mehr an einer überdurchschnittlichen Bewertung vorbei!