Das Kochbuch
Dieses vegane Kochbuch für Eis und süßes Backen ist eine positive Überraschung. Denn sein kulinarisches Niveau, seine Stringenz und seine Gestaltung machen es zu einer echten Empfehlung. Längst nicht nur für Veganer.
Der Inhalt
Es wirkt fast wie ein Naturgesetz, dass uns die Qualität veganer Dessert- und Backbücher in der Regel nicht überzeugen kann. Meist liegt das vor allem am überschaubaren kulinarischen Niveau, hinzukommen dann häufig noch andere Mängel, etwa unplausible Rezepturen. Doch keine Regel ohne Ausnahme und so überzeugt uns dieses Kochbuch mit einem schlüssigen Inhalt und sehr genussreichen Rezepten.
Den Einstieg bilden kompakte und informative Kurztexte rund um gesundheitliche Aspekte wie Gluten- und Laktoseunverträglichkeit und Histamintoleranz. Danach werden die wichtigsten Zutaten und ihre „Benefits“ vorgestellt, u.a. Hafer, Buchweizen, Hirse, Kokos- und Mandelmehl, Kakaobutter, Kokosöl, Nüsse und Nussmus, Pflanzendrinks, Datteln, Agavendicksaft und Reissirup. Gelungen ist auch die kurze Vorstellung der richtigen Küchenausstattung vom Mixer über die Backform bis zur Eismaschine.
Die Rezepte
Besonders überzeugend sind Kochbücher, wenn sie einem festen Schema folgen, das stringent durchgezogen wird. So ist es auch hier: In jedem Kapitel werden ein oder zwei Zutaten je zweimal verarbeitet – einmal als Eis und einmal als Gebäck. Simpel und clever.
Fachlich überzeugen uns die Rezepte nicht nur durch ihre stimmigen Aromen-Kombinationen sondern auch durch die gut abgestimmte Konsistenzen, die durch verschiedene Zucker- und Fettarten und pflanzliche Bindemittel wie Johannisbrotkern- und Guarkenmehl erreicht werden. Letztere verhindern, dass sich grobe Eiskristalle bilden und das Eis schön cremig bleibt. Die Kapitel und einige Beispiele:
- Fruchtig: Blaubeer-Kokos-Eis Blaubeer-Kokos-Cookies / Himbeer-Kokos-Eis, Himbeer-Kokos-Cheesecake (auf Cashew-Kakaobutter-Basis) / Birnen-Sorbet, Birnen-Schoko-Küchlein / Pfirsich-Sorbert und Pfirsicht-Galette / Eis aus gebackenen Bananen mit Kokosmilch, Bananen-Kokos-Küchlein
- Cremig: Lemon-Cheesecake-Eis, Lemon-Cheesecake-Bites / Salted-Caramel-Eis, Salted-Caramel-Bites / Espresso-Eis, Espresso-Bites
- Schokoladig: Cookies&Cream-Eis, Cookies&Cream-Cookies / Schokoladen-Macadamia-Eis, Brownie-Bites
- Nussig: Karamell-Toffee-Eis, Karamell-Toffee-Bites / Haselnuss-Nougat-Eis, Haselnuss-Nougat-Bites / Pistazien-Eis, Schokoschnitten-Boden / Sesam-Eis, Sesam-Cookies / Walnuss-Eis, Walnuss-Cookies
- Würzig: Matcha-Kokos-Eis, Matcha-Kokos-Cookies / Kurkuma-Golden-Milk-Eis, Kurkuma-Golden-Milk-Balls / Karotten-Ingwer-Sorbet, Karotten-Küchlein
Die Autorinnen
Kerstin Pooth ist Kommunikatons-Expertin und Autorin des Buches „Superfood Eis“ Dessen Erfolg war der Grundstein für das Eis-Start-up „Tausendschön Feel Good Ice Cream“, dessen Produkte man online und in Cafés, Feinkost- und Bioläden kaufen kann. Unterstützt wurde Pooth von Nina Senor-Megias, die Ernährungsberaterin, Yoga-Lehrerin und Betreiberin des Delis „Nina´s“ ist.
Die Zielgruppe
Hobbyköche mit Spaß an unkompliziertem und dennoch gutem Eis und leckerem Gebäck.
Der Schwierigkeitsgrad
…ist sehr einfach.
Die Optik
Klares Layout, sehr appetitliche Food-Fotografie und ein Styling, dass genau richtig austariert ist: nicht zu clean und nicht zu überladen.
Die Zutaten
…findet man in jedem guten (Bio-)Supermarkt und zur Not auch online.
Das Fazit
Dieses vegane Kochbuch macht richtig Spaß. Es ist durchdacht, kulinarisch auf der Höhe der Zeit und seine Rezepte sind einfach umzusetzen.