Das Kochbuch
Das erste Kochbuch von Fernseh- und Sternekoch Robin Pietsch ist eine schöne Zusammenstellung seiner besten Rezepte, die die Küche seiner Heimat mal traditionell, mal modern auf den Teller bringt. Das ist originell, meist unkompliziert und in den meisten Fällen garantiert lecker.
Die Rezepte
Robin Pietsch beweist mit seinem Buch kulinarischen Lokalpatriotismus und wird nicht müde, zu betonen, wie wichtig ihm die Küche seiner Kindheit und insbesondere seiner Oma ist. Seine über 80 Rezepte greifen dieses Thema immer wieder auf und variieren zwischen kinderleicht und etwas anspruchsvoller modernisiert. Sympathisch ist, dass Pietsch sich auch nicht zu schade ist, eines seiner Lieblingsrezepte aus der Kindheit aufzuschreiben: Die typisch ostdeutschen Nudeln mit „Tomatensauce“, Jagdwurst und Ketchup. Muss man sich als Sternekoch auch erstmal trauen. Die weiteren Kapitel und einige Beispiele daraus sind:
- Robins Kochschule: Vegetarisches „Hühner“frikassee; Samtsuppe mit Lachsforelle; Flammkuchen mit Ziegenkäse
- Heimatküche, aber anders: Kürbissuppe mit karamellisierten Kürbiskernen; Kalbstafelspitz mit glasierten Möhren; Hackus und Knieste – Tatar mit Backkartoffeln und Wildkräuter-Salat;
- Snacks und Kleinigkeiten: Spinat-Quiche; Hähnchen-Nuggets
- Frisch und Fein für den leichten Genuss: Kartoffel-Lauch-Suppe, Pilzrahmsuppe, zitronige Kabeljau-Ceviche
- Für den großen Hunger: Knuspriger Schweinebauch mit Spitzkohlsalat; Lammrücken mit geräuchertem Auberginen-Tartar; Sellerieschnitzel mit Nussbutter-Kartoffelstampf; Käsespätzle mit Röstzwiebeln
- Saisonale Köstlichkeiten: Gegrillter Spargelsalat; Bärlauch-Semmelknödel mit Rahmsauce; Zanderfilet mit Grünkohl und Birne;
- Feine Naschereien: Blätterteigtarteletts mit karamellisierten Feigen und Vanillecreme; Grießflammerie mit Heidelbeereis und Haselnusskrokant; Schmalzgebäck mit Zimt und Zucker.
Alle Rezepte gehen handwerklich vollkommen in Ordnung. Nur hier und da wundert man sich. Etwa wenn das Sauerteigbrot gar keinen aktiven Sauerteig mit Triebkraft enthält, sondern nur mit Hefe gelockert wird oder das Kürbis-Sorbet für zwei Personen aus stattlichen 500g Eis-Masse besteht. Wer soll das schaffen!?
Der Autor
Robin Pietsch aus Wernigerode ist eine Rarität, denn er ist Sachsen-Anhalts einziger Sternekoch. In seinem Heimatort führt er die beiden Sternerestaurants „Zeitwerk“ und „Pietsch“. Seit Januar 2021 hat Pietschs „Heimatküche“ einen festen Platz in der Fernsehsendung „MDR um 4“. Außerdem tritt er regelmäßig als Juror in der Küchenschlacht auf und war auch in den Formaten ARD Buffet, ZDF Fernsehgarten und Snackmasters (RTL) zu sehen.
Der Schwierigkeitsgrad und die Zielgruppe
Das Kochbuch ist mit seinen überwiegend unkomplizierten Gerichten bestens für Einsteiger und leicht fortgeschrittene geeignet.
Die Optik
Einfaches, etwas schmuckloses Layout mit schönem Foodstyling und guter Fotografie.
Die Zutaten
…findet man in jedem Supermarkt.
Das Fazit
Robin Pietsch hat es mit seinem Kochbuch geschafft, sehr zugängliche, nachkochbare Rezepte aufzuschreiben, die kulinarisch trotzdem nicht banal, sondern durchweg lecker und abwechslungsreich sind.