Kochbuch
Fabian Grimm ist kein gewöhnlicher Jäger. Er lebte jahrelang vegetarisch – aus ethischen Überlegungen. Dann machte er seinen Jagdschein und berichtet seither von seiner Passion und den Hintergründen der Jagd auf seinem Blog „haut gout“. Nun hat er ein Kochbuch geschrieben, das mehr ist als eine reine Rezeptsammlung. Denn es vereint relevante Hintergründe der Jagd und die Kulinarik auf gute Weise.
Der Inhalt und die Rezepte
Im ersten Teil des Buches schreibt Grimm über seine Beweggründe, zu jagen. Er erläutert die Aufgaben der Jagd, über Wild als Lebensmittel, die Fleischhygiene und Küchenpraxis.
Die 50 Rezepte können nicht ganz mit denen professioneller Köchinnen und Köche mithalten, erheben aber auch nicht unbedingt den Anspruch. Das soll sie aber nicht schmälern, denn sie zeugen von großer Kreativität und einem Gespür für passende Produkt- und Aromenpaarungen. Die Rezepte sind nach Wildarten sortiert. Einige Beispiele:
- Reh, u.a. mit: Rehschulter mit Kirschen im Heubett; Rehrücken mit Mädesüßblüten; Steaks aus der Rehkeule mit Brombeerchutney
- Damwild, u.a. mit: Süßkartoffel mit Damwildhack; Steakburger mit Walnusspesto; Damwild-Schnitzel in Nusspanade;
- Stockente, u.a. mit: gebratene Nudeln mit Entenbrust; Ente mit Cognacbutter;
- Feldhase, u.a. mit: Hasenrücken und Frühlingskräuter; englische Hasenkeule
- Schwarzwald, u.a. mit: Wildschwein-Köttbullar; Spare-Ribs; Wildschwein-Ragout; Bärlauch-Wildschweinbratwurst; Saté-Spieße mit Haselnussdip
Ergänzt werden die Rezepte von sehr lesenswerten Schilderungen zur Jagd des jeweiligen Wilds und den wichtigsten Fakten zu ihm. Beides ist ein echter Mehrwert.
Die Zielgruppe
Ein Kochbuch für Jägerinnen und Jäger, noch mehr aber für Hobbyköche und Profis, die ein tiefergehendes Interesse an dem Thema Wild haben, das über das bloße nachkochen hinaus geht. Lesen bildet!
Der Schwierigkeitsgrad
…der Rezepte ist überwiegend einfach.
Die Optik
Fabian Grimm hat alle Bilder selbst fotografiert und überzeugt uns mit klarer Bildsprache. Klarheit herrscht auch beim guten und übersichtlichen Layout.
Die Zutaten
…gutes Wild gibt´s nur beim Jäger und beim Wildhändler. Gute Bezugsquellen finden sich auch hinten im Buch.
Das Fazit
Dass die Jagd für Fabian Grimm viel mehr ist als „Fleisch essen“ und „töten“ beweist er mit seinem Kochbuch, in dem viel lesenswertes Wissen steckt, das man beim Nachkochen der Rezepte keinesfalls ignorieren sollte.