Das Kochbuch
Uri Buri ist (nicht nur äußerlich) eine der prägnantesten Personen der kulinarischen Welt. Gleich einem Buddha sitzt der Mann mit der Glatze und dem schier endlosen weißen Bart auf einem Bild in seinem neuen Buch inmitten seiner Mitarbeiter und strahlt aus, wofür er geschätzt wird: Ein um Ausgleich und respektvolles Miteinander bemühtes Gemüt und die Weisheit und das Können vieler Jahre am Herd. Die LeserInnen dieses Kochbuches profitieren nun insbesondere vom letzteren. Denn die Rezepte hierin gehören zum Besten, was es in jüngerer Zeit zum Thema Fisch zu lesen gab.
Der Inhalt und die Rezepte
Ein reines Rezeptbuch zu schreiben kam für Uri Buri nicht in Frage. Also lernt man zunächst ihn und seine bewegte Lebensgeschichte kennen. Danach folgt ein ausführlicher Teil zu Theorie und Praxis über Fisch und Meeresfrüchte. Dazu gehören Aspekte wie Qualität erkennen, Fische richtig verarbeiten, Seafood-Qualität, und jeweils einzelne Kapitel zum Grillen, Braten, Schmoren, Dämpfen, Beizen, Pökeln und Räuchern.
Die Rezepte
Die fantastischen Rezepte zeichnet ihre Verbindung aus mediterranen und orientalischen Einflüssen aus. Hier und da gibt es auch mitteleuropäische oder internationale Einflüsse. Einige Beispiele:
- Bruschetta mit Auberginencreme und gebeiztem Fisch
- Lachs-Sashimi mit Wasabi-Eis
- Carpaccio aus Rotgarnelen
- Wolfsbarsch mit Rosmarinbutter
- Barschfilet mit Steinpilzen
- Dorade mit Joghurt und eingelegter Zitrone
- Frittierte Calamares
- Garnelen mit Avocado
- Calamares al la Plancha
- Oktopus mit Zucchini
Zwischendurch werden die Gerichte aufgelockert durch Rezepte ohne Fisch und Meeresfrüchte. Etwa klassischer Hummus, getrocknete Wassermelone mit Feta und Labneh, süße Maissuppe oder gefüllte Weinblätter mit Lamm und Zwiebeln. Dennoch ist dies insgesamt eindeutig ein Fisch- und Meeresfrüchtekochbuch.
Der Autor
Uri Buri (eigentlich Uri Jeremias) ist ein Sohn aus Deutschland vertriebener Juden und betreibt sein Restaurant im nordisraelischen Akko. Es gilt als eines der besten in Israel. Hierzulande dürfte er den meisten aus einem Auftritt bei Kitchen Impossible bekannt sein.
Matthias Mangold ist Kochbuchautor und hat für dieses Buch als Co-Autor Uri Buris Leben, Ideen und Rezepte aufgeschrieben.
Die Zielgruppe
Dieses Kochbuch sollte jede(r) im Regel stehen haben, der sich für Fisch und Seafood begeistern kann. Abseits von Forelle Müllerin und Lachs mit Bandnudeln.
Der Schwierigkeitsgrad
Die Rezepte sind recht puristisch und daher auch einfach in der Umsetzung.
Die Optik
Insgesamt wirkt das Buch recht „clean“, dafür ist es aber sehr gut zu lesen. Besonders schön ist die ästhetische Foodfotografie von Vivi D´Angelo.
Die Zutaten
An einem kommt man bei diesem Kochbuch nicht vorbei: An einem Fischhändler allererster Güte.
Das Fazit
Dies ist ein sehr gutes Kochbuch. Denn es verbindet Uri Buris beeindruckende Lebensgeschichte mit viel Praxiswissen und spannenden Rezepten für Fisch und Seafood.