Kochbuch-Rezension

GIN

Das Buch. Herstellung Genuss Kultur.

8,1 / 10

Das Kochbuch

Dieses fast quadratische, 400 Seiten starke Werk ist eine Hommage an den Drink der vergangenen (und wohl auch noch kommenden) Jahre. Peter Jauch konzentriert sich darin nicht nur auf den Gin selbst, sondern lässt die Menschen zu Wort kommen, die ihn herstellen, mit ihm arbeiten und seine Popularität maßgeblich vorangetrieben haben. Eine äußerst lesenswerte Reise durch die Welt der Wacholder-Spirituose.

Der Inhalt

Das Buch ist in drei große Abschnitte gegliedert: Erzähltes, Erlebtes und Getrunkenes.

Im ersten, einführenden Teil („Erzähltes“) liest man alle wissenswerten Grundlagen rund um Gin. Es geht um die Themen Definition, Arten, Historie, Destillation, Botanicals, Eis und Tonic.

Im Teil „Erlebtes“ geht die Reise zunächst zu verschiedenen europäischen Spitzen-Destillerien. Mit dabei ist auch der legendäre Monkey 47 aus dem Schwarzwald, dessen Historie und Entstehung beschrieben wird. Sehr spannend. Danach folgen Drinks aus europäischen Bars, vom Basil Smash aus der Hamburger Boilerman Bar bis zum klassischen Gin Tonic aus der Secret Bar in London. Dass die geografische Auswahl hier leicht eingeschränkt und auf recht wenige Städte beschränkt ist, dürfte der Corona-Pandemie geschuldet sein. Halb so wild. Danach kommen noch Gastronomen und Barkeeper zu Wort, den Abschluss des Kapitels bildet das Gin-Food-Pairing aus fünf Restaurants.

Für Gin-LiebhaberInnen beginnt der spannendste Teil vielleicht aber auch erst hier: im Kapitel „Getrunkenes“. In ihm werden 300 Gins vorgestellt, bekannte Marken und spannende Neuentdeckungen. Alle mit ihrer Geschichte, den wichtigsten Botanicals und einem Geschmacksprofil. Hinzu kommen noch 80 Tonics, die man kennen sollte.

Sprachlich sind die Texte in Ordnung, hier und da vermisst man eine Systematik, wenn Interviews und Fließtexte durcheinander gehen.

Der Autor

Peter Jauch war Marketingmanager bei verschiedenen Printmagazinen. Nachdem ihn die Gin-Leidenschaft zunächst privat gepackt hatte, wurde er Mitinitiator des Projektes »about GIN« und Mitbegründer des Gin-Erlebnisfestivals.

Die Zielgruppe

Jemanden, der sich für Gin interessiert, kann man sich sehr glücklich vorstellen, wenn er auf dem Sofa Seite für Seite dieses Standardwerkes durchblättert und fasziniert in die Welt des Gins eintaucht.

Die Optik

Sehr schöne, überwiegend großformatige Bilder von Anja Prestel (die Brennanlage vom Monkey 47 ist ein monumentales Kunstwerk!), klares Layout von Philipp von Keisenberg.

Das Fazit

Dieses Buch wird der großen Bedeutung des Gins in Umfang und Inhalt gerecht und vermag es, die Faszination dieser Ausnahme-Spirituose zu vermitteln. Für alle, die sich für Gin interessieren, gibt es aktuell keine spannendere Lektüre.

 

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Veröffentlicht am 19. November 2020, überarbeitet am 19. November 2020.
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geschrieben von:
Benjamin Cordes
Benjamin Cordes ist Journalist und beschäftigt sich beruflich ausschließlich mit kulinarischen Themen. Als Autor recherchiert er Beiträge über die Qualität von Lebensmitteln und Restaurants für das NDR Fernsehen.

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8,1 / 10
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