Das Kochbuch
Da sind wir dann jetzt doch baff. Man denkt, man nähme das x-te vegetarisch-vegane Kochbuch zur Hand und müsse sich ein weiteres Mal mit freudlosen, eher randständigen Rezepten und noch freudloserem Styling und Fotografie langweilen. Und dann hat man auf einmal dieses Buch in der Hand, das für uns zum Besten gehört, was es in diesem Bereich gibt. Weil die Rezepte Genuss und Einfachheit verbinden, trotzdem nie banal sind, eine tolle Kreativität an den Tag legen und das Ganze fotografisch auch noch exzellent umgesetzt ist. Wohlgemerkt von der Autorin selbst: Pauline Bossdorf.
Der Autor
Pauline Bossdorf teilt ihre Foodfotografie und Rezepte auf ihrem gleichnamigen Blog „Living The Healthy Choice“ und bei Instagram. Die Berlinerin hat sich auf naturbelassenes, nährstoffreiches und unkompliziertes Essen spezialisiert.
Die Zielgruppe
Gute (!) vegetarische Kochbücher erkennt man immer an einer bestimmten Eigenschaft: dass auch jeder andere an ihnen viel Freude haben kann. So ist es auch hier.
Die Rezepte
Saftige Thymian-Muffins mit Feta, Süßkartoffel-Gnocchi mit Zitronen-Ghee, Bananen-Pancakes mit Kokosöl, Körnerbrot ohne Mehl. Die Bandbreite der Rezepte ist enorm, sie lassen sich in keine Schublade stecken. Nur in eine: die leckere.
Der Schwierigkeitsgrad
Locker, unkompliziert und undogmatisch. Ein Buch mit sehr niedrigen Hürden.
Das beste Rezept
Die Entscheidung für den fruchtigen Wassermelonensalat mit Gurke und Feta ist schon eher eine Zufallsauswahl. Denn wie soll man sich bei dieser Auswahl schon entscheiden!?
Die Optik
Mindestens ein ebenso großes Kompliment wie für die Rezepte muss man Bossdorf für Styling und Fotografie machen. Die ganzseitigen Rezeptfotos leben vom Kontrast der kräftigen Farben der Gerichte zum häufig dunklen, schieferfarbigen Hintergrund. Das macht sehr großen Appetit. Und auch das weitere Layout lässt keine Wünsche offen.
Die Struktur
Gar keine schlechte Idee: das Buch ist etwas anders unterteilt als gewöhnlich: Nach dem Frühstück kommen die Kapitel „homemade“ (einige Grundrezepte, wie zum Beispiel verschiedene Sorten Nussaufstrich), „unter der Woche“ (unkomplizierte Rezepte), „am Wochenende“ (etwas umfangreichere Gerichte), „unterwegs“ (selbst erklärend), und „natürlich süss“ (Desserts).
Die Zutaten
Frische, Frische, Frische. Darauf kommt es hier an. Also gucken Sie sich mal um, wo sie die am besten finden. Und eine Tour über den Wochenmarkt kann sicherlich auch nicht schaden...
Das Fazit
240 Seiten voll schöner Rezepte, die einen am liebsten sofort loskochen lassen möchten. Klare Kaufempfehlung.