Das Kochbuch
Im Hamburger Luxus-Hotel „The Fontenay“ kann man sich mit Scones, Sandwiches und Macarons eine schöne Zeit machen. Beim Afternoon Tea auf 5-Sterne-Niveau. Der Mann dahinter ist Spitzen-Pâtissier Marco D´Andrea, der in seinem ersten Kochbuch zeigt, wie man diese Köstlichkeiten zuhause nachkochen und -backen kann.
Die Rezepte
Die köstlichen Rezepte sind in diese elf Kapitel aufgeteilt: Klassiker, Konfitüre, Süßkram, Macarons, Kuchen, Tartelette, Torten, Snacks, Sandwiches, Frozen, Drinks.
Die Kleinigkeiten sind eine schöne Mischung aus Klassikern und frischen Eigenkreationen von Marco D´Andrea. Überwiegend süß, nur die Snacks und Sandwiches sind salzig.
Das kulinarische Niveau ist durchweg im obersten Regal angesiedelt und zu 100% auf Genuss ausgerichtet.
Einige Beispiele: Baba au Rhum, Macarons in verschiedenen Sorten, Karotten-Cup Cake mit Vanille-Buttercreme, Tarteletts (u.a. Kürbiskern-Passionsfrucht, Zitrone-Yuzu-Baiser oder Vanillecreme und Beeren), Zitronen-Himbeer-Torte, Kalbstatar mit Gazpacho-Sud, Thunfisch-Sashimi mit asiatischer Vinaigrette, Focaccia mit eingelegtem Gemüse und Büffelmozarrella, Gurken-Sandwich, Vollkorn-Sandwich mit Lachs.
Die Rezepte sind gut beschrieben, nur hier und da findet man Flüchtigkeitsfehler, etwa wenn bei der Rhabarber-Konfitüre das Zitronengras in der Zutatenliste fehlt oder die Formulierung bei den Nektarinen „Kerne entfernen und in große Stücke schneiden“ missglückt.
Einige Rezepte hätten es auch gut vertragen, wenn man sie etwas runterskaliert hätte. So ergibt das Rezept für Lemoncurd 1,4 Kilogramm – eine Menge, die wohl eher für Hotelzwecke geeignet ist. Oder für einen Frühstücks-Exzess mit Freunden. Das sind aber allesamt nur kleine Randnotizen.
Der Autor
Marco D´Andrea hat seine Ausbildung auf dem Hamburger Süllberg (damals 2 Michelin-Sterne) bei Karl-Heinz Hauser gemacht und kehrte dorthin als Chef-Patissier nach einer Station im Vendome (3 Michelin-Sterne) in Bergisch-Gladbach zurück. Seit 2017 leitet er die Patisserie im Hamburger Luxus-Hotel „The Fontenay“. 2019 war er Pâtissier des Jahres im Rolling Pin, 2020 im Gault Millau.
Die Zielgruppe
Hobbyköche und Profis mit Interesse an bestem Patisserie-Handwerk.
Der Schwierigkeitsgrad
…variiert zwischen einfachen Rezepten wie den Karotten-Cupcakes und anspruchsvolleren wie etwa den Macarons oder dem mehrschichtigen Naked Sablé-Cake mit Matcha und Himbeere.
Die Optik
Quadratisches Format mit gutem Layout. Die Fotografie setzt die Petitessen gut in Szene, die Bildbearbeitung mit starker Sättigung sorgt jedoch hier und da für eine gewisse Körnigkeit.
Die Zutaten
…findet man in jedem Supermarkt und einige wenige ungewöhnlichere Zutaten problemlos bei spezialisierten Online-Händlern.
Das Fazit
Eine schöne Zusammenstellung köstlicher Naschwerke mit gutem Handwerk und spannenden Aromen-Kombinationen. Der Preis des Kochbuches ist angesichts des gebotenen Niveaus sehr günstig.