Das Kochbuch
Tobias Henrichs ist genau das, was man einen „ambitionierten Hobbykoch“ nennt. Der Lehrer hat u.a. bei „The Taste“ und der „Küchenschlacht“ brilliert und durch ungewöhnliche Kombinationen auf sich aufmerksam gemacht. Dies ist sein erstes Kochbuch, mit dem er gleichgesinnten zeigen möchte, wie sie besser, aufregender, kreativer kochen können. Inspirierend.
Der Inhalt
Henrichs´ Buch heißt nicht umsonst Schule. Es ist ein Grundlagenbuch, das sich mit den elementaren Themen des Kochens beschäftigt. Im ersten Kapitel werden die Grundgeschmäcker süß, sauer, salzig, bitter, umami, fett und scharf beleuchtet. Anschließend geht es um Texturen und Temperaturen, Gerüche und Aromenkombinationen, die Optik und das richtige Anrichten und schließlich um das Entwickeln eigener Gerichte und Menüs.
Alle Texte sind leicht verständlich, anschaulich und kurzweilig zu lesen. Liegt es daran, dass Henrichs eigentlich Lehrer ist? Jedenfalls sind die gut dosierten Kapitel sehr aufschlussreich und beinhalten einige Aha-Erlebnisse.
Die Rezepte
Die 50 Rezepte verdienen das Prädikat „kreativ“ bis „experimentell“. Tobias Henrichs kombiniert des Öfteren Zutaten und Aromen miteinander, die man üblicherweise nicht miteinander in Verbindung bringen würde. Wie wäre es zum Beispiel mit Gurkennudeln mit Weiße- Schokoladen-Sauce? Weitere, etwas weniger wilde Kombinationen sind:
Bärlauchsuppe mit Rhabarber, gebratener Salat mit Pistaziencrunch, Linsencurry mit Paprika, knusprige Umami-Möhrchen, Spargelsalat mit Büffelmozzarella und Orangen, Quiche mit Mohn und roter Bete, Mascarponecreme mit Erdbeeren, Pecannuss-Eis mit Balsamico und Wacholder
Die Zielgruppe
Das Kochbuch ist perfekt geeignet für Leute wie Tobias Henrichs: Kreativ und immer auf der Suche nach neuen Geschmäckern. Da ist es egal, ob man Hobbykoch oder Profi ist.
Der Schwierigkeitsgrad
…ist vergleichsweise locker.
Die Zutaten
…auch hier gibt´s keine großen Hürden. Praktisch alles findet man in einem guten Supermarkt.
Die Optik
Gerade weil es hier so viel zu lesen und zu verstehen gibt, könnte die Aufmachung etwas ruhiger sein. Es gibt unterschiedliche Schriftgrößen und -typen, bunte Farben, Zahlen, fettgedruckte Schrift.
Die Foodfotografie ist ebenfalls farbenfroh, vor dem dunklen Hintergrund wirken die Farben fast knallig.
Das Fazit
Das muss man sich schon trauen: Als Hobbykoch ein Kochbuch schreiben und dann auch noch eines, das Wissen und Theorie vermitteln möchte. Aber wer kann, der kann! Und so ist dieses Buch eine echte Empfehlung für Köchinnen und Köche mit Neugierde und (bislang unentdecktem) Talent.