Das Kochbuch
„Ich bin ein Autor, der kocht“ schreibt Christian Seiler zu Beginn seines Buches und stapelt damit etwas tief. Denn der Journalist, der für zahlreiche Zeitschriften über Essen, Trinken und Reisen schreibt, hat durchaus was drauf am Herd. Und hat, das macht er immer wieder transparent, vieles von seinem Können bei Profis und Kochbuchautorinnen und -autoren abgeguckt.
Das Ergebnis sind diese wundervollen 207 Rezepte, die er mit einer unvergleichlichen Verbindung von Humor und Poesie notiert. Er widmet den Gerichten ausführliche Schilderungen darüber, wie er sie sich angeeignet hat, worauf es bei ihnen ankommt und woher die Inspiration für sie genommen hat.
Die Gerichte sind fast allesamt bekannte Klassiker, die er hier in Vollendung zeigt. Etwa Tarte Tatin, Parmigiana Melanzane, Clafoutis mit Kirschen, Eggs Benedict, Shakshuka, Eton Mess, Sommerrollen, Ravioli mit Eigelb und Trüffeln oder Risotto-Varianten und Filet Wellington.
Beim Lesen muss man abwechselnd schmunzeln, lachen, mitfiebern oder sich sehnsüchtig die Lippen lecken. Großes kulinarisches Kino. Das übrigens ganz ohne Bilder auskommt. Denn die entstehen beim Lesen im Kopf.