Ernst Günter

Ernst Louis Günter wurde am 23. Februar 1910 in Thörigen bei Herzogenbuchsee in der Schweiz geboren. Er ahnte schon früh, dass Gesundheit sehr eng mit der Art und Weise der Ernährung zusammenhängt. Sein Vater war eine schwächliche Natur und erkrankte vorzeitig an einem Herzleiden. Diätetische Ratschläge seines Sohnes erleichterten ihm die letzten Lebensjahre vor seinem Tod. Günter wollte ursprünglich Bautechniker werden, spürte aber bald einen Drang zur künstlerischen Tätigkeit. Im Jahre 1934 baute er sich neben dem Elternhaus ein Atelier und begann als Bildhauer selbständig zu arbeiten. Im Laufe der Jahre erhielt er viele Aufträge für Porträts, Gartenfiguren und Grabmäler. Auch die Malerei wurde Bestandteil seiner schaffensreichen Arbeit. Die Bilder fanden guten Absatz, teilweise wollte er sich von ihnen - so wie von den Figuren - gar nicht trennen, sodass sein Atelier mit Werken aller Art angeräumt war. Günter unternahm zahlreiche ausgedehnte Reisen mit längeren Aufenthalten in Italien, England und USA. Von 1956 bis 1967 lebte er in Florida, wo er auch die US-Staatsbürgerschaft erwarb. Ende der 60er Jahre fühlte er sich berufen, kranken Menschen durch Ernährungsratschläge zur Genesung zu verhelfen. Diese Aufgabe beanspruchte ihn bald in einem so großen Ausmaß, dass er kaum noch Zeit für seine künstlerische Arbeit fand. Im Jahr 1970 verfasste er die Schrift 'Ohne Krankheit leben', welche in den folgenden Jahren unter dem Titel 'Lebendige Nahrung' zu einem Bestseller avancierte. Im Jahre 2009 erschien bereits die 29. Auflage, über 139.000 Exemplare wurden bis dahin verkauft. Anlässlich seines 80. Geburtstages suchte er seine Tochter in Amerika auf, die dort in Ausbildung war. Wenige Tage nach seiner Rückkehr stellten sich schwere Herzasthma-Anfälle ein, welchen er am 7. März 1990 erlag. Für Günter liegt die Hauptursache der vielen Krankheiten in der falschen Ernährung. Durch richtige Ernährung können seiner Meinung nach nicht nur Krankheiten verhindert, sondern auch beseitigt werden. Da bei dieser Art von Therapie nichts zu verdienen sei, „wird sie von den Ärzten verschwiegen.“ Basierend auf den Thesen des amerikanischen Arztes Edward Howell (1898-1989) sieht Günter vor allem im Enzymgehalt der Rohkost einen großen gesundheitlichen Wert. Rohe Milch und rohe Milchprodukte sowie rohes, frisch geschrotetes Getreide bilden im Rahmen der von ihm empfohlenen Rohkost-Ernährung wesentliche Bestandteile im täglichen Speiseplan. Im Pasteurisieren der Milch sieht er einen fatalen Irrtum, durch den die Gesundheit des Volkes geschädigt werde. Der einzige Vorteil des Pasteurisierens besteht seiner Meinung nach darin, dass „die Milch länger aufbewahrt und herumtransportiert werden kann, ohne sauer zu werden.“ Im Rahmen der pflanzlichen Rohkost empfiehlt er besonders den regelmäßigen Verzehr von Weizenkeimen, Zwiebeln und Knoblauch. Günter konnte im Laufe der Jahre zahlreiche Fälle beobachten, in welchen Rohkost bei Erkrankungen zur Wiederherstellung der Gesundheit führte. In der erstmals im Jahre 1989 veröffentlichten Broschüre 'Gesundheit auch für Dich - 100 Heilungszeugnisse' hat er dokumentiert, wie viele Menschen durch Umstellung ihrer Ernährung auf Rohkost bzw. rohkostreiche Ernährung wieder gesund wurden. Dass dieser Weg der Genesung jedoch zu wenig bekannt ist, begründet er wie folgt: „Viele Menschen können nicht glauben, dass eine derartige Wunderkur existiert, ohne dass sie längst in den breitesten Schichten zum Durchbruch gekommen wäre. Die Wunderkur existiert, sie ist erprobt, aber aus zwei Gründen kann sie nicht zum Durchbruch gelangen. Sie wird von den meisten Ärzten einfach auf die Seite geschoben. Die billige Rohkost ist zu wenig 'interessant' für sie. Aus diesem Grund wird sie den verdienten Siegeszug nie antreten können. Den anderen Grund verschuldet mancher Kranke selbst, weil er die Gaumenlust mehr liebt als seine Gesundheit, weil er nicht weiß, dass auch Rohkost den Gaumen befriedigen kann.“ Günter sieht neben der Rohkost auch im Fasten eine äußerst wirksame Heilmethode. Das Fasten beschränke sich nicht nur auf die körperliche Ebene, sondern habe auch einen geistlichen Aspekt, welcher in der bewussten Hinwendung zu Jesus im Gebet zur Geltung kommt. Die gefährliche Klippe beim Fasten sei das unvorsichtige, plötzliche Zuvielessen nach längerer Nahrungsenthaltung. Richtiges Fastenbrechen sei ausschlaggebend für den Erfolg des Fastens. Im Bibelvers 1,29 sieht er die ursprüngliche Nahrung des Menschen formuliert, welche auch heute als Grundlage unserer Ernährung gelte. Trotz des hohen Stellenwertes der Rohkost für die Gesundheit ist für Ernst Günter das Seelenheil des Menschen wichtiger: „Was nützt dem Rohköstler eine gute Gesundheit, wenn er nicht die Gewissheit seines Heils durch das Opfer Jesu Christi hat?“

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