Kochbuch-Rezension

Umessen

Das Kochbuch für eine bessere Welt

7,8 / 10

Das Kochbuch

Lea Elci wollte etwas bewegen. Nicht mehr nur gegen die unzureichende Klimapolitik demonstrieren, sondern selbst etwas bewirken, ein Bewusstsein für nachhaltige Ernährung schaffen und zum Mitmachen motivieren. Also schrieb die 15-jährige im Rahmen einer Projektarbeit an ihrer Schule ein Kochbuch mit klimafreundlichen Rezepten. Das wurde so gut, dass es eine überarbeitete Fassung davon nun zu kaufen gibt. Gutes tun kann so lecker sein!

Der Inhalt und die Rezepte

Im Zentrum des Buches stehen mehr als 50 Rezepte, dazwischen liest man Interviews, die Lea mit Menschen geführt hat, die etwas zum Thema Nachhaltigkeit zu sagen haben. Dazu zählen unter anderem die Klimafolgenforscherin Saskia Knispel de Acosta, Ex-Landwirtschaftsministerin Renate Künast, Tim Mälzer (zum Thema Nachhaltigkeit in der Gastronomie) oder Autor Hendrik Haase mit einem lesenswert differenzierten Blick auf Fleischkonsum und -produktion.

Die Rezepte sind nach den Jahreszeiten geordnet und beweisen, wie man ressourcenschonend und gleichzeitig lecker kochen kann. Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind sie vegetarisch, einige auch vegan. Die deutsch-europäisch-mediterran-orientalische Ausrichtung macht Spaß. Einige Beispiele:

  • Frühling, u.a. mit Couscous-Salat, Kartoffel-Käse-Frikadellen mit pochiertem Ei und Blattspinat, gerösteter Blumenkohl
  • Sommer, u.a. mit Apfel-Brombeer-Eistee, gegrillter Römersalat, Sellerie-Shiitake-Spieße, Beeren-Streuselkuchen
  • Herbst, u.a. mit Tomaten-Brot-Salat, Linsen-Frikadellen, vegetarische Lasagne, Börek mit Aubergine und Scarmoza
  • Winter, u.a. mit Ofengemüse aus Resten, Frühstücks-Porridge, Steckrüben-Schnitzel, orientalische Linsensuppe, gegrillte Birne mit Gorgonzola

Die Autorin

Lea Elci ist in kulinarischer Hinsicht familiär vorbelastet: Ihre Mutter ist Konditorin, ihr Vater Koch und zusammen mit seinem Bruder Kern der „Kitchen Guerilla“ . Dass im Buch die kulinarische Zusammenarbeit von Lea und ihrem Vater genannt wird, ist lobenswert transparent. Und wer sich davon überzeugen möchte, wie clever und eloquent Lea Elci ist, dem sei ihr Interview mit dem Brandstätter Verlag empfohlen.

Die Zielgruppe und der Schwierigkeitsgrad

Eine positive Botschaft, leicht verständliche und unkomplizierte Rezepte: Dieses Kochbuch ist perfekt für Schülerinnen und Schüler geeignet, die nachhaltig und lecker kochen wollen. Und für Erwachsene natürlich ebenso.

Die Optik

Leicht verspieltes, aber passendes Layout mit Illustrationen, die Lea selbst gezeichnet hat. Foodfotografie (Serel Dal) und Styling (Kitchen Guerilla) sind sinnlich und lässig zugleich.

Die Zutaten

…findet man natürlich am besten im Bio-Laden und auf dem Wochenmarkt. Und am besten unverpackt!

Das Fazit

Probleme konstruktiv anzugehen, ist immer ein guter Ansatz. Leas Kochbuch beweist das auf genussreiche Art. Kompliment!

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Veröffentlicht am 11. April 2021, überarbeitet am 11. April 2021.
Bild
geschrieben von:
Benjamin Cordes
Benjamin Cordes ist Journalist und beschäftigt sich beruflich ausschließlich mit kulinarischen Themen. Als Autor recherchiert er Beiträge über die Qualität von Lebensmitteln und Restaurants für das NDR Fernsehen.

Kochbücher von Lea Elci

Umessen

Umessen

7,8 / 10
Kochbuch von
20,00 €
Lea Elci wollte etwas bewegen. Nicht mehr nur gegen die unzureichende Klimapolitik demonstrieren, sondern selbst etwas bewirken, ein Bewusstsein für nachhaltige Ernährung schaffen und zum Mitmachen motivieren. Also schrieb die 15-jährige im Rahmen einer Projektarbeit an ihrer Schule ein Kochbuch…weiterlesen