Das Kochbuch
Das erste Kochbuch des Schweizer Sternekochs Andreas Caminada trägt seinen Namen zurecht. Denn seine Leidenschaft ist die traditionelle und zugleich behutsam modernisierte Küche seiner Heimat Graubünden. Seine meist traditionellen, manchmal auch neuen aber stets heimatverbundenen Rezepte sind eine Hommage an den Kanton, seine Natur, Menschen und Produkte. Eine im besten Sinne einfache Küche aus besten Zutaten.
Die Rezepte
Caminada schafft es mit seinem Kochbuch, dass man einen intensiven Eindruck der Region bekommt, mitsamt ihrem geografischen und kulinarischen Profil. Hier finden sich keine Heimattümelei und kein Kitsch, stattdessen eine Essenz der graubündener Küche in Verbindung mit eindrucksvoller Natur- und Landschaftsfotografie und Porträts spannender Produzenten.
Die Rezepte sind allesamt puristisch, jeweils auf ihr Grundprodukt konzentriert und seinen reinen, besten Geschmack. Auch deshalb bestehen die meisten Rezepten aus nur wenigen Komponenten, meist sind es nicht mehr als zwei oder drei. Einziger kleiner Wermutstropfen sind die teils für häusliche Zwecke etwas unrealistischen Mengenangaben.
Dies sind die Kapitel und ein paar Beispiel-Rezepte:
- Unser alpiner Garten Eden: u.a. Dörrbirnenravioli mit Nussbutterschaum, mit Tomatenmousse gefüllte Artischocken, Petersiliengnocchi
- Berge, wohin das Auge reicht: u.a. Bizochels (Quarkspätzle), die Nationalspeise Graubündens „Capuns“ (Spätzleteig in Mangoldblättern), Kalbsrahmgulasch
- Wege durch Graubünden und in die Fremde: u.a. weiße Bohnen-Eintopf
- Unter dem Dach des Waldes: u.a. Wildterrine, Hirschrücken mit Steinpilzen und Pastinakenpüree, Sanddorn-Eis mit Dillöl
- Wilde Wasser, sanfte Seen: u.a. geräucherte Forelle mit Balsamicolinsen und Rotwein, Zander mit Fenchelgemüse
- Im Feuer liegt die Kraft: u.a. Gerstensuppe, Karamell-Tartelette, Apfel-Tarte Tatin mit Vanilleeis, Birnenbrot
Der Autor
Andreas Caminada ist seit 2003 Betreiber vom Hotel und Restaurant Schloss Schauenstein. Im Guide Michelin wird sein Restaurant mit 3 Sternen bewertet, der Gault Millau führt ihn mit 19 Punkten. Seit 2018 betreibt der Koch direkt nebenan auch noch das „Casa Caminada“ mit Schwerpunkt auf der Bündner Esskultur, passend zu diesem Kochbuch.
Die Zielgruppe
Köche mit einem tiefergehenden Interesse für eine regionale Küche auf Spitzenniveau, egal ob Hobby- oder Profikoch.
Der Schwierigkeitsgrad
Die Rezepte sind schlicht, was aber nicht unbedingt bedeuten muss, dass sie gänzlich einfach sind. Denn oft kommt es bei einer traditionellen Küche auch darauf an, ein Gefühl für sie zu entwickeln.
Die Optik
Tolle Naturaufnahmen und Rezeptfotografie, die Typografie scheint allerdings den 80er oder 90er-Jahren zu entstammen.
Die Zutaten
…findet man mit etwas Glück auch jenseits von Graubünden, wichtig ist jedoch eine hervorragende Qualität der Grundprodukte.
Das Fazit
Ein eindrucksvolles Werk zu traditioneller Schweizer Küche auf Spitzenniveau.