Das Kochbuch
Was ist das für ein trauriger Anblick: noch immer sind viele der veganen und vegetarischen Kochbücher entweder ausschließlich gesundheitsorientiert oder benutzen Ersatzprodukte wie Kunstsahne, Fleischimitate etc. Hier ist das alles anders. Denn mit gutem Gewissen können wir behaupten, dass dieses eines der besten veganen Kochbücher auf dem Markt ist. Warum? Weil es ohne diesen ganzen Krempel auskommt und einfach die Rezepte versammelt, die schon immer vegan waren. Und das sind immer noch die besten.
Das Thema
Katharina Seiser beschreibt im Vorwort eindrücklich, wie es zu diesem Buch kam. Für ein Frauenmagazin unternahm sie einen Selbstversuch: „wie schmeckt vegan?“ Dafür arbeitete sie sich durch eine Vielzahl von Kochbüchern und fühlte sich vor den Kopf gestoßen: keines von ihnen kam ohne Ersatzprodukte aus. Sie lehnt hochverarbeitete Lebensmittel mit langen Zutatenlisten inklusive künstlicher Aromen ab. Und das obwohl sie die Idee des Veganismus vom Prinzip her unterstützt, um den Tierschutz zu fördern. Beim Frühstück, als sie gerade mit der Abwesenheit der Butter und den Eiern im Kuchenteig haderte, kam ihr schließlich die Idee zu diesem Buch: am besten schmeckten ihr schon immer die Rezepte, die schon immer vegan waren!
Die Rezepte
Seiser ist bei ihrer Recherche auf hunderte Rezepte gestoßen, die schon immer rein pflanzlich waren. Aus religiösen Gründen, aus kulinarischer Tradition oder wegen mangelnder Verfügbarkeit tierischer Produkte. Und sie kommen aus der ganzen Welt: gegrillte Paprika mit Salzzitrone und Kapern aus Nordafrika, Traubenkuchen mit Rosmarin aus Italien oder mit Miso überbackene Auberginen aus Japan: vegane Küche ist weltumspannend.
Das beste Rezept
Die Gazpacho aus Spanien ist ein weiterer Beweis traditionsreicher veganer Rezepte. Und was gibt´s im Sommer besseres als eine frische, kalte Suppe mit einem Schuss Olivenöl!? Natürlich decken die Rezepte aber alle vier Jahreszeiten ab.
Der Autor
Katharina Seiser ist eine der renommiertesten und erfolgreichsten Kochbuchautorinnen im deutschsprachigen Raum. Sie schreibt Rezepte nicht nur für ihre eigenen Bücher sondern auch zum Beispiel für den Falter, andere Zeitschriften und auf ihrer eigenen Seite Esskultur.
Die Zielgruppe
Ein Buch für alle. Einfach alle. Denn gute vegane Küche ist für jeden geeignet. Für jeden, der nicht irrsinnigerweise jeden Tag auf sein Stück Fleisch besteht.
Der Schwierigkeitsgrad
Die meisten Rezepte sind eher unkompliziert.
Das Neue
...ist das Niveau, auf dem das Thema hier (endlich!) mal bearbeitet wird.
Die Optik
...ist sehr gelungen. Ganzseitige Bilder der Rezepte, klare Typografie, klare Aufteilung. Bestens.
Die Struktur
Die Rezepte sind nach Jahreszeiten geordnet, das jeweilige Ursprungsland steht daneben, inklusive einem kurzen und sehr interessanten Hintergrund zu jedem einzelnen Gericht.
Die Zutaten
Einen guten Gemüsehändler kann man schon gebrauchen...
Das Fazit
Wir legen uns fest: aktuell ist dies das beste vegane Kochbuch auf dem Markt.