Das Kochbuch
Jo Semola ist auf Social Media mit seinen Broten sehr erfolgreich (Instagram: 300.000 Follower) und nun auch als Bestseller-Autor. In seinem Backbuch zeigt er Rezepte für Brote, Brötchen und anderes Kleingebäck, das unkompliziert zu backen sein soll. Die Vielseitigkeit der Rezepte ist groß.
Der Theorieteil
Der Theorie-Teil des Buches ist relativ groß und umfasst die wichtigsten Themen: Mehl, Umstellung auf Vollkorn, Teigvorstufen, Hefe und Sauerteig, Teig richtig kneten etc.
In anderen Brotbackbüchern findet man diese Informationen noch etwas tiefgehender und fundierter, für Jo Semolas Zielgruppe ist es so aber vielleicht ausreichend.
Die Rezepte
Die Rezepte sind unterteilt in fünf Kapitel: Hefe, Sauerteig, Kleingebäck, Plundergebäck und Süßgebäck.
Positiv hervorzuheben ist die große Bandbreite der Rezepte. Vom eher puristischen „Hausbrot“ mit Sauerteig über Joghurt-Stuten, Focaccia, Knoblauch-Feta-Baguette, Bagels, Brioche-Buns über herzhafte Knusperstangen bis Laugenecken.
Die Rezepte sind tendenziell einfach gehalten und werden alle über Nacht im Kühlschrank „geführt“, wo der Teig reift und am nächsten Morgen gebacken werden kann. Daher auch der Name des Buches.
Jedoch ist es sinnvoll, sich die wichtigsten Arbeitsschritte und Techniken mit anderen Brotbackbüchern anzueignen. Geeignete Step-by-Step-Bilder und genauere Anleitungen fehlen hier.
Auch fällt auf, dass viele aber nicht alle Gebäcke perfekt gelungen zu sein scheinen. Zwei Beispiele sind die eher grob laminierten Croissants und die reichlich unförmigen Zimtschnecken.
Dennoch gilt auch für dieses Buch: Das allermeiste wird dennoch viel besser schmecken, als gekaufte Ware!
Die Zielgruppe
Dank seiner großen Reichweite ist Jo Semola eine große Kundschaft für das Buch ohnehin sicher. Allen, die sich jedoch tiefergehend mit Brot backen auseinandersetzen möchten, empfehlen wir einen Blick in unsere Brot-Bestenliste.
Die Zutaten
…findet man in jedem Supermarkt.
Der Autor
Jo Semola ist gelernter Veranstaltungstechniker. Dass er zum Brot backen kam, soll auch an seiner Frau liegen. Die mit ihm angeblich nur nach Kalifornien auswandern wollte, wenn es dort auch gutes Brot gibt. Also, so wird es im Buch geschildert, machte sich Semola an die Arbeit und teilte seine Versuche über Social Media. Je erfolgreicher er backte, desto größer wurde dort auch seine Fangemeinde. Die Auswanderungspläne liegen derweil auf Eis.
Die Optik
Dass fast allle Rezepte auf eine Seite gesetzt wurden, sorgt für ein recht gedrungenes Layout. Der Mix aus fett und nicht-fett gedruckter Schrift, unterschiedlichen Farben und Zeilenabständen auf den Rezeptseiten erschwert den Überblick.
Das Fazit
Eine bunte Mischung unterschiedlicher Gebäcke mit überwiegend guter Qualität. Man sollte jedoch nicht erwarten, mit diesem Buch das Brot backen zu lernen.