Das Kochbuch
„Jerusalem“ von Yotam Ottolenghi ist bis heute eines der besten und meistverkauften Kochbücher unserer Zeit. Doch einige Jahre später ist es Zeit für eine Art Fortsetzung mit weiteren Rezepten der echten Levante-Küche. Und so taucht man mit diesem Kochbuch ein in die Küche Palästinas mit all ihrer Vielfalt und Genüssen. Und Ottolenghi schreibt es in seinem Vorwort ganz ausdrücklich: Dies ist die (inoffizielle) Fortsetzung von seinem „Jerusalem“-Kochbuch.
Die Rezepte
110 Rezepte beinhaltet das Kochbuch. Die sind, so schreiben es die Autoren, jedoch keinesfalls als „die Küche des nahen Ostens“ anzusehen. Das wäre so, als spräche man von „europäischem Essen“. Die einzige Anpassung, die sie vorgenommen haben: Alles soll problemlos auch für den Amateurkoch nachkochbar sein, ohne dass er dafür einen halben Tag in der Küche steht und Produkte braucht, die schwer zu finden sind. Der ein oder andere Kompromiss mit „europäischer“ Küche scheint allerdings dabei zu sein, etwa bei den Rezepten mit Pasta und Lachs oder dem Cheesecake mit Labneh (abgetropftem Joghurt). Dies sind die Rezeptkapitel und einige Beispiele daraus.
- Frühstück: Eier mit Za´atar und Zitrone; Früchte und Joghurt mit Sesam Crumble und Tahin-Dattel-Sirup; Hummus mit Auberginen und Köfte
- Snacks, Dips und Saucen: Falafel mit Sumach-Zwiebeln; Rote Bete-Süßkartoffel-Dip mit Pistazien-Bulgur-Salsa, Paprika-Walnuss-Dip
- Gemüsebeilagen und Salate: Römersalat mit Auberginenjoghurt und gequetschten Gurken; gerösteter Blumenkohl und Auberginen mit Tomatensalsa; Kürbis und Zucchini aus dem Ofen mit Joghurt-Feta-Creme und Pistazien
- Suppen: Zitronige Auberginensuppe; Mangold-Linsensuppe
- Hauptgerichte mit Gemüse: Auberginenauflauf mit Kichererbsen; rote Bete-Tarte mit Honig und Za´atar; Reis mit Joghurt, Blumenkohl und frittiertem Knoblauch
- Fisch: Fisch-Kofta mit Sumach und Chili; würzige Lachsspieße mit Petersilienöl; gebratener Wolfsbarsch mit Zitronen-Tomaten-Sauce
- Fleisch: Kofta mit Tahin, Kartoffel und Zwiebel; Lammbolognese mit Okraschoten; gestürzter Gewürzreis mit Lamm und dicken Bohnen
- Brot und Gebäck: Sesamkringel; süße Tahin-Schnecken; Pitabrot
- Süßes: Knafeh Nabulseyeh mit Mozarella und Feta; Filo-Dreiecke mit Frischkäse und Pistazien; Orangenblüten-Honig-Semifreddo
Nach den Rezepten folgt noch ein sehr gutes, umfangreiches Glossar.
Die Autoren
Sami Tamimi und Tara Wigley arbeiten schon lange an Yotam Ottolenghis Seite. Als Koch und als Autorin. Sami ist geboren und aufgewachsen in Ost-Jerusalem. Mit Ende Zwanzig ist er nach London gezogen und Mitbegründer von Ottolenghis Gastronomie geworden. Tara ist in London aufgewachsen und arbeitet hauptsächlich als Autorin für Ottolenghi.
Die Zielgruppe
Ein Kochbuch für Fans einer eher unkomplizierten, leicht entschärften Levante-Küche mit europäischen Akzenten.
Die Optik
Klares, gutes Layout und tolle Foodfotografie.
Die Zutaten
…findet man in einem sehr gut ausgestatteten Supermarkt, bei dem es vor allem auf das Gemüse ankommt. Noch besser ist man natürlich in einem orientalischen Lebensmittelgeschäft aufgehoben.
Das Fazit
Wer „Jerusalem“ schon zuhause hat, der sollte sich dieses Buch daneben stellen. Und schon nach den ersten Verkaufstagen ist klar geworden: „Palästina“ wird ähnlich erfolgreich sein wie „Jerusalem“.