Kochbuch-Rezension

Grimms Wildkochbuch

Ehrlich - regional - saisonal. 50 Rezepte mit Pilzen, Beeren und Wildkräutern

8 / 10

Kochbuch

Fabian Grimm ist kein gewöhnlicher Jäger. Er lebte jahrelang vegetarisch – aus ethischen Überlegungen. Dann machte er seinen Jagdschein und berichtet seither von seiner Passion und den Hintergründen der Jagd auf seinem Blog „haut gout“. Nun hat er ein Kochbuch geschrieben, das mehr ist als eine reine Rezeptsammlung. Denn es vereint relevante Hintergründe der Jagd und die Kulinarik auf gute Weise.

Der Inhalt und die Rezepte

Im ersten Teil des Buches schreibt Grimm über seine Beweggründe, zu jagen. Er erläutert die Aufgaben der Jagd, über Wild als Lebensmittel, die Fleischhygiene und Küchenpraxis.
Die 50 Rezepte können nicht ganz mit denen professioneller Köchinnen und Köche mithalten, erheben aber auch nicht unbedingt den Anspruch. Das soll sie aber nicht schmälern, denn sie zeugen von großer Kreativität und einem Gespür für passende Produkt- und Aromenpaarungen. Die Rezepte sind nach Wildarten sortiert. Einige Beispiele:

  • Reh, u.a. mit: Rehschulter mit Kirschen im Heubett; Rehrücken mit Mädesüßblüten; Steaks aus der Rehkeule mit Brombeerchutney
  • Damwild, u.a. mit: Süßkartoffel mit Damwildhack; Steakburger mit Walnusspesto; Damwild-Schnitzel in Nusspanade;
  • Stockente, u.a. mit: gebratene Nudeln mit Entenbrust; Ente mit Cognacbutter;
  • Feldhase, u.a. mit: Hasenrücken und Frühlingskräuter; englische Hasenkeule
  • Schwarzwald, u.a. mit: Wildschwein-Köttbullar; Spare-Ribs; Wildschwein-Ragout; Bärlauch-Wildschweinbratwurst; Saté-Spieße mit Haselnussdip

Ergänzt werden die Rezepte von sehr lesenswerten Schilderungen zur Jagd des jeweiligen Wilds und den wichtigsten Fakten zu ihm. Beides ist ein echter Mehrwert.


Die Zielgruppe

Ein Kochbuch für Jägerinnen und Jäger, noch mehr aber für Hobbyköche und Profis, die ein tiefergehendes Interesse an dem Thema Wild haben, das über das bloße nachkochen hinaus geht. Lesen bildet!


Der Schwierigkeitsgrad

…der Rezepte ist überwiegend einfach.


Die Optik

Fabian Grimm hat alle Bilder selbst fotografiert und überzeugt uns mit klarer Bildsprache. Klarheit herrscht auch beim guten und übersichtlichen Layout.


Die Zutaten

…gutes Wild gibt´s nur beim Jäger und beim Wildhändler. Gute Bezugsquellen finden sich auch hinten im Buch.


Das Fazit

Dass die Jagd für Fabian Grimm viel mehr ist als „Fleisch essen“ und „töten“ beweist er mit seinem Kochbuch, in dem viel lesenswertes Wissen steckt, das man beim Nachkochen der Rezepte keinesfalls ignorieren sollte.

Veröffentlicht am 17. Oktober 2020, überarbeitet am 17. Oktober 2020.
Bild
geschrieben von:
Benjamin Cordes
Benjamin Cordes ist Journalist und beschäftigt sich beruflich ausschließlich mit kulinarischen Themen. Als Autor recherchiert er Beiträge über die Qualität von Lebensmitteln und Restaurants für das NDR Fernsehen.

Kochbücher von Fabian Grimm

Grimms Wildkochbuch

Grimms Wildkochbuch

8 / 10
Kochbuch von
30,00 €
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