Das Kochbuch
Sibylle Hungers Buch ist eine hervorragende Einführung für Laien in das Thema Fermentation. Behutsam, genau und kulinarisch überzeugend nimmt sie ihre Leser an die Hand und zeigt ihnen, welche Geschmackserlebnisse mit der natürlichsten Form der Konservierung und Veredelung möglich sind.
Der Inhalt
Fundament des Buchs ist die fast 40-seitige Einführung, die alle relevanten Aspekte erläutert und anschaulich macht. Hier einige der wichtigsten Aspekte, die Sibylle Hunger erklärt: Was ist Fermentation? Was sind ihre Vorteile? Was ist Milchsäuregärung und wie funktioniert sie? Fünf Schlüsselfaktoren für sicheres Gelingen. Zutaten und ihre Eignung. Wie Starterkulturen funktionieren und wie man sie züchtet. Die benötigte Grundausstattung. Die häufigsten Fehler und wie man sie vermeidet. Den Abschluss des Theoriekapitels bildet ein umfangreicher Saisonkalender.
Die Rezepte
Der Saisonkalender ist zugleich die Grundlage für den Rezeptteil, der nach den vier Jahreszeiten strukturiert ist. Die Saisonalität macht zugleich den großen Reiz der Rezepte aus. Denn mit ihnen kann man das ganze Jahr über die jeweiligen Schätze der Jahreszeit für später konservieren und veredeln.
Alle Rezepte sind nach der gleichen Systematik aufgebaut. Neben den Zutaten werden die Methode (mit Lake oder im eigenen Saft) und der geeignete Behälter genannt. Ein einleitender Text erklärt Hintergründe und Eigenschaft des Rezeptes, der abschließende Tipp zeigt z. B. auf, wie man das Rezept variieren kann.
Der Rezepttext selbst ist dreigeteilt. Nach der Vorbereitung der Zutaten wird die Gärung und die anschließende Verwendung des fertigen Ferments erklärt.
Einige Beispiel-Rezepte: Quitten-Apfel-Relish, Spargel-Variationen, salzige Sommerbeeren, pinker Rettich (mit roter Bete), Winter-Kimchi, Salz-Aprikosen, Sriracha klassisch und fruchtig, Senfkaviar.
Spannende Entdeckungen kann man im Kapitel nach den Jahreszeiten machen. Hier zeigt Sibylle Hunger, wie man mit den eigenen Fermenten kochen und genießen kann. Dazu zählt der Frühlingssalat mit farbenfrohen Winterfermenten, das Bauernbrot mit Kimchi und anderen fermentierten Gemüsen oder Bayerisch Creme mit Salz-Zwetschgen und Walnuss-Crumble.
Zwischen den Rezepten finden sich noch lesenswerte Warenkunden, etwa über Spargel, Wildkräuter oder heimischen Ingwer.
Die Zielgruppe
Aus diesem Buch können alle viel mitnehmen: Einsteiger und Hobbyköche ebenso wie Profis.
Die Zutaten
…findet man in der Natur, beim Erzeuger, auf dem Wochenmarkt oder im (Bio-)Supermarkt.
Die Autorin
Sybille Hunger ist Systemische Therapeutin und Naturcoach und betreibt seit 2021 ihre Manufaktur „Gmiashunger“ im bayerischen Voralpenland. Seit 2018 gibt sie Fermentationskurze online und in Präsenz.
Die Optik
Das großformatige Buch ist auf festem, mattem Papier gedruckt. Die edle Fotografie von Esther Meinel-Zottl rückt das Gemüse, seine Veredlerin und die fertigen Fermente in ein tolles Licht.
Das Fazit
Ein wunderbares, niedrigschwelliges Fermentationsbuch. Leicht verständlich, kulinarisch vielseitig und in der Ansprache symphatisch.
