Das Kochbuch
Mit diesem Kochbuch macht sich Christian Rach verdient. Verdient um die Deutsche Küche, die er hier in zeitgemäßer Weise und all ihrer Vielfalt präsentiert. „Dieses Buch ist mein persönlicher Versuch, deutsche Klassiker in die Moderne zu überführen, ohne dass sie ihre Seele verlieren“, schreibt er. Und wir stellen fest: Mission geglückt!
Der Inhalt
Was uns an diesem Kochbuch so gut gefällt, ist seine Schnörkellosigkeit. Hier wird nicht viel palavert, stattdessen lässt Rach die mehr als 160 Rezepte für sich sprechen.
Manche sind ziemlich modern, manche nur etwas modernisiert und manche sind quasi originalbelassen, weil es an ihnen schlichtweg nicht viel zu verbessern gibt.
Die Rezepte sind in 13 Kapitel unterteilt, die sich nach Produktgruppen richten. Also nicht nach der gängigen Menüfolge von Vorspeise bis Dessert. Eine gute Idee.
Kleine Ausnahmen sind die Kapitel DDR und jüdische Küche, mit denen Rech ihre Bedeutung in der Vergangenheit und Gegenwart würdigen möchte. Dies sind die 13 Kapitel:
Butter, Käse und Quark; Spargel; Erbsen, Linsen und Bohnen; Gurken, Kürbis und Zucchini; Kartoffeln; Kraut und Rüben; Aus Fluss, See und Meer; Geflügel, Schwein und Rind; Wurst und Schinken; Brot und Kuchen; Früchte; DDR-Küche; Jüdische Küche.
Die Rezepte
Einige Beispiele aus dieser quantitativ wie qualitativ überzeugenden Sammlung: Pellkartoffeln mit Quark, Leinöl und Radieschen, Obatzda, weißer Spargel mit Sauce Hollandaise, Erbsensuppe mit Speckschaum, eisgekühlte Gurken-Joghurt-Suppe, Schupfnudeln mit Sauerkraut und Speck, Waldorfsalat, Steinbutt auf Blattspinat, gefüllte Kalbsbrust, Entenbraten mit Spitzkohl, Steckrübeneintopf mit Kochwürstchen und Graupen, Zwiebelkuchen, Armer Ritter mit Vanillesauce, Dampfnudeln.
Die Zielgruppe
Dieses Buch ist ein Standardwerk und damit ein Muss für jede gepflegte Kochbuchbibliothek. Es zu besitzen, kann auch (beginnenden) Profis nicht schaden.
Der Schwierigkeitsgrad
…variiert von Rezept zu Rezept von kinderleicht bis anspruchsvoll. Aber nichts ist hier unschaffbar.
Die Zutaten
Lassen sich problemlos finden. Aber bitte immer, ganz im Sinne von Christian Rach, auf gute Herkunft und verantwortungsvolle Produktion achten!
Der Autor
Zu Christian Rach, dem berühmten „Restauranttester“, muss man wohl nicht mehr viel schreiben. Also nutzen wir die Gelegenheit und würdigen seine Co-Autorin Susanne Walter, mit der nach eigenen Angaben schon über 25 Jahre zusammen kocht. Die Köchin, die sonst u.a. Rezepte für Magazine wie Salon und Der Feinschmecker entwickelt, hat schon mehrere Bücher mit Rach https://kaisergranat.com/autoren/christian-rach/ geschrieben und auch unter eigenem Namen https://kaisergranat.com/autoren/susanne-walter/ veröffentlicht.
Die Optik
Sehr klares und übersichtliches Layout. Tolles, natürliches Foodstyling, vollendet von Fotografin Kathrin Koschitzki. Hinzu kommen noch atmosphärische Landschaftsbilder von Ydo Sol.
Das Fazit
Was haben wir schon für Enttäuschungen bei Kochbüchern von Fernsehköchen erlebt. Doch dies ist kein typisches Fernsehkoch-Kochbuch. Es ist ein ernstgemeintes und ernstzunehmendes Standardwerk. Bravo.